„Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“, so Albert Einstein.
Wenn Einstein ein philosophisch weitdenkender Mensch gewesen wäre, so hätte er hinzugefügt, dass auch er also die Welt "bedrohte", denn auch er ließ den Krieg zu, räumte ein, dass seine Forschungen wichtige Bausteine für die Atombombe geliefert hatten, verließ Deutschland, ohne den Tod von Millionen anderer Juden letztlich verhindern zu können.
Wir lassen etwas nicht zu, wenn wir es verhindern können, unser Protest reicht nicht.
So kann niemand von sich behaupten, sie oder er habe den Absturz eines Flugzeuges nicht zugelassen, indem sie gegen die waghalsigen Manöver des Piloten protestiert hätten, nachhaltig und lautstark, indem sie sich am Teppichboden vor der Pilotenkabine mit Schnellkleber fixiert hätten oder sonstige Massnahmen ergriffen. Sie versuchten, es nicht zuzulassen, mussten es wie alle anderen aber dann im Ergebnis zulassen, wenn die rettenden Massnahmen nicht ergriffen wurden, aus welchen Gründen auch immer.
Die "Welt" ist bedroht sollte besser heißen, die "Menschheit ist in Gefahr" und eskalierende Konflikte haben schon begonnen.
Statt gleich das "Böse" und das "Gute" an bestimmten Personen auszumachen, ist es wichtiger, effektiv zu helfen, gut zu analysieren, zu überzeugen, nachzudenken, sich zu engagieren und nicht anzuklagen, um sich selbst zu überhöhen. Wir sind alle schwach und in vieler Hinsicht noch sehr beschränkt, auch Herr Einstein.
"Das Böse zulassen" dürfen wir getrost in den Papierkorb philosophischer Phrasen werfen.