Faust: hoch angesehen, doch unzufrieden, da das, was ihn antreibt, was er im Grunde erkennen und zu wissen begehrt:
Das, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält
ihm als Erkenntnis verwehrt, er vielmehr sein Schaffen und Forschen als kümmerliches Zusammentragen von Wissenssplittern sich eingestehen muss!
Die Ausgangslage des berühmtesten deutschen Bühnenstücks und Tragödie.
Darum der Pakt mit Mephisto, vielleicht erfährt er es von ihm, darum ist Faust bereit, seine Seele Mephisto zu überlassen, um sich von seiner Melancholie zu befreien durch heitere Abwechselung statt trübsinniger Gedanken, das Leben reine Freude, Glück und Spaß!
Faust lernt Gretchen kennen, die sich in den klugen Mann verliebt, er gibt Gretchen ein Schlafmittel für die Mutter, schwängert Gretchen während die Mutter an dem vermeintlich harmlosen Schlafmittel stirbt, ersticht ihren Bruder Valentin, verlässt Gretchen, die in ihrer Verzweiflung später das neugeborene Kind ertränkt, die dafür zum Tode verurteilt wird, Faust dringt mit Mephisto in den Kerker ein, um Gretchen zu befreien, doch die ruft:
Gericht Gottes! dir hab ich mich übergeben!
von oben ertönt eine Stimme, nachdem Mephisto rief: Sie ist gerichtet!
Ist gerettet!
Offenbar ist Gretchens Seele nach ihrem Tod erlöst und droht kein Höllenfeuer, Mephisto und Faust aber fliehen und Faust weiß noch immer nicht, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Abwechselung ja, aber reine Lust und Freude war das nicht für Faust, konnte es nicht sein, denn Faust hatte seine Selbstautonomie aufgegeben: Wer seine Seele, ihr Innerstes und Heiligstes "verkauft", gibt sich selbst auf!
Können Mann, können Frau erfahren und wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ohne die eigene Seele zu verkaufen, preiszugeben?
Nein!
Wer wissen möchte, was die Welt im Innersten zusammenhält, wird immer seine Seele preisgeben müssen. Denn wir können es prinzipiell nicht erfahren.
Warum ist das so:
Wegen
, wobei ħ = h/(2π).
Die Ungleichung benennt nicht nur eine Messgrenze, sondern ein unserem Universum innewohnendes Prinzip, das uns davon abhalten wird, jemals zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammenhält: so ist die Welt und wer das nicht zu akzeptieren vermag, wird scheitern, wahrscheinlich tragisch scheitern, siehe Faust!
Diese Grenze zu akzeptieren und zur Grundlage unseres Tuns zu machen, zum Beispiel durch die Schlußfolgerung, dass alle Herrschaft, alle Macht früher oder später zusammenbrechen werden sondern allein Harmonien dauerhaft zu existieren vermögen, wird hoffentlich noch viele Menschen abhalten, ihre Seele zu "verkaufen" und ihre Selbstautonomie aufzugeben!