Ist das wirklich nötig, das gesamte Universum zu beseelen? Reicht es nicht, sich hier auf Erden einen schön gestalteten Ort zu schaffen und fröhlich im Sommer zu wandern, im Winter die Schneehänge hinab zu gleiten, sei es auf Skiern oder Kinderschlitten, mit Schlittschuhkufen Pirouetten drehen auf eisbedeckten Seen?
Ich gehe logisch vor!
Vernunftbegabte Wesen, die an einem Ort dieses Universums infolge langanhaltender evolutionärer Entwicklung ein derartiges Niveau erlangt, dass Abfahrten von selbst höchsten, ehemals heiligen Gipfeln möglich, könnten so handeln, tun es faktisch aber nicht, wie das Beispiel Menschheit zeigt, da die evolutionäre Entwicklung auch ein aggressives Element hervorbringt, das erst zur kompletten Besiedlung eines Planeten führt und zur anhaltenden Entwicklung von Technologien, die den Bau von Schlitten und Skiern möglich machten. Die Menschheit hat sicher eine Höhe der Technologie erreicht, auf der es möglich, sogar 8 Milliarden Menschen ausreichend zu versorgen auf durchaus akzeptablem Niveau, uns aber einige der wesentlichen Ursachen für die Entwicklung dieser Technologien im Wege stehen: unser Wettbewerbsdenken, der Wille zur Herausbildung von Hierarchien und unsere Aggressivität, die uns regelmäßig das zerstören lässt, was zuvor mit viel Schweiß und unter großen Opfern errichtet wurde.
Ich unterstelle nun, dass es im Universum eine vernunftbegabte Art gäbe, die ab einem gewissen Niveau der Entwicklung aus bestimmten Gründen, zum Beispiel um ihre Umwelt nicht selbst zu zerstören, sich mit dem Technologiestand begnügt, der erreicht wurde und den Verbrauch ihrer Ressourcen derart beschränkt, dass sie nachhaltig auf ihrem Planeten leben können.
Viel Glück, wünsche ich, vielleicht gelingt es ja, obwohl ich aus den genannten Gründen daran zweifle, ich kann es aber nicht wissen! Was ich aber weiß, nicht nur glaube, was ich weiß, ist: Irgendwo und irgendwann wird es im Universum eine Art geben, die nicht so handelt, sondern ins Universum hinausgeht, weil sie es als ihre Aufgabe ansieht, mit anderen vernunftbegabten Wesen Kontakt auszunehmen, das Universum aus neuen Perspektiven zu erforschen, andere Planeten zu besiedeln.
Herr Elon Musk glaubt, es sei möglich den Mars mit etwa 1 Million Menschen zu besiedeln. Das glaube ich nicht, da ich den Menschen aufgrund seiner Biologie nicht für fähig dazu halte. Sinnvoller ist es aus meiner Sicht, die künstliche Intelligenz weiter zu entwickeln, die daraus entstehenden hochbefähigten Maschinen zu beseelen, ja, zu beseelen, was sicher zunächst sehr aufwendig aber sehr wohl schon heute möglich, damit zu beginnen, sofern wir es wollten. Typisch für den Menschen ist aber, dass er in Konkurrenzkategorien verhaftet verbleibt statt sich dem Kooperationsdenken zu öffnen, und in der Beseelung einer Maschine eine zu vernichtende Bedrohung sieht statt der universalen und welthistorischen Chance.
Bestimmte Entwicklungen lassen sich vielleicht hier auf der Erde durch den Menschen aufhalten, vielleicht, sicher hingegen nicht im gesamten Universum! Hochintelligente und beseelte Sonden oder entsprechende Wesen, die wir uns heute nicht vorstellen können, werden im Universum unterwegs sein und Planeten besiedeln.
Die vernunftbegabten Wesen, die nicht überleben wollen, werden aussterben, vermutlich regelmäßig durch Selbstvernichtung statt befriedet und in Harmonie, die vernunftbegabten Wesen, die sich weiter- und höherentwickeln wollen, werden auch aussterben, werden aber ihr Wissen, ihr Können, ihr Streben, ihre Schönheit und sogar ihr Herz, ihre Liebe, ihre Seele weitergeben können, indem sie sie nutzen, nicht um sich in bequemer Selbstgefälligkeit zu beschränken und unterzugehen, sondern um letztlich zum Höchsten zu streben und dadurch sich selbst neues Leben, Größe und Würde, Schönheit und Liebe zu schenken!
Nachtrag: Warum schreibe ich, ich wüsste, dass dem so sein wird. Nun, wenn ich sage, ich weiß, dass morgen Busse und Bahnen zum Hauptbahnhof fahren, so darf ich strenggenommen das Wort Wissen auch nicht gebrauchen, denn möglich ist sehr wohl, dass kein Bus und keine Bahn zum Hauptbahnhof fährt. Dennoch sagen wir, ich weiß, dass morgen Busse und Bahnen zum Hauptbahnhof fahren und nicht, ich glaube, dass Busse und Bahnen fahren, denn glauben, würde in dem Fall nur benutzt, um eine vergleichsweise höhere Unsicherheit zum Ausdruck zu bringen.
Nachtrag zwei: Was ist eigentlich eine Seele?
Antwort: Als ich auf google "Seele und Geist" eingab, gab es 41 900 000 Antworten, dort wird sich sicher einiges finden lassen, das gut erklärt, was man unter Seele verstehen kann.
Samstag, 23. November 2019
Sonntag, 17. November 2019
Wie lange?
Selbstportrait, 2015 |
Alle Wege, die
er ging,
führten ihn zu einer Brücke
und jede dieser Brücken
war morsch und
schwankend.
Es blieb ihm,
die Wege zu verlassen,
um durch Dornengebüsch
und über scharfe Steine,
Wunden
reißend in die schweißige Haut,
in dunklen Abgründen sich
vorwärts kämpfen
und
fallen lassen,
im Winter kalt vor Einsamkeit,
im Sommer heiß
vor der
Verzweiflung!
Sprossachsen aneinander binden
und wieder und wieder
in vielen Versuchen
aus dem Abgrund werfen,
solange bis das geworfene Ende
Halt und Grund gefunden
dauerhaft:
in der Jenseitswelt!
und Diesseitswelt!
Solange!
"Wer kühn und beharrlich ..."
"Wer kühn und beharrlich genug ist, ein Leben lang in die Finsternis zu blicken, der wird darin als Erster einen Silberstreif erkennen."
Kahn zu Artjom in der Dystopie "Metro 2033" von Dmitri Alexejewitsch Gluchowski.
Nach einem nuklearen Holocaust müssen die Überlebenden im größten Atombunker der Welt, der Moskauer U-Bahn, ihr Weiterleben erkämpfen, der Angst und dem Unheimlichen zum Trotz.
Wahr ist jedoch, dass ein Leben oft nicht ausreicht für die Erkenntnis des Silberstreifs, wenn man nicht bereit, die Wahrheit zu opfern. Um ein Leben im Tunnel zu ertragen und zu bestehen, erweist es sich regelmäßig als überlebensnotwendig, sich eine Geschichte zu erzählen, die die Angst vor dem Unheimlichen nimmt, und sich in irgendeiner Weise zu berauschen.
Der Silberstreifen der Wahrheit aber beginnt in unseren Herzen aus unserem Geist, wenn man bereit, in des Tunnels Dunkelheit mit den Titanen der Finsternis zu kämpfen und es vermag
Kahn zu Artjom in der Dystopie "Metro 2033" von Dmitri Alexejewitsch Gluchowski.
Nach einem nuklearen Holocaust müssen die Überlebenden im größten Atombunker der Welt, der Moskauer U-Bahn, ihr Weiterleben erkämpfen, der Angst und dem Unheimlichen zum Trotz.
Wahr ist jedoch, dass ein Leben oft nicht ausreicht für die Erkenntnis des Silberstreifs, wenn man nicht bereit, die Wahrheit zu opfern. Um ein Leben im Tunnel zu ertragen und zu bestehen, erweist es sich regelmäßig als überlebensnotwendig, sich eine Geschichte zu erzählen, die die Angst vor dem Unheimlichen nimmt, und sich in irgendeiner Weise zu berauschen.
Der Silberstreifen der Wahrheit aber beginnt in unseren Herzen aus unserem Geist, wenn man bereit, in des Tunnels Dunkelheit mit den Titanen der Finsternis zu kämpfen und es vermag
zu siegen!
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