Facebook ist sozial und asozial! Bildquelle, alle Links aufgerufen am 2.4.2012! |
„Es gibt nur eins: Erschießen“ hieß es auf Facebook. „Diesen
ehrenlosen herzlosen hund sollten sie foltern und töten“! Die Person, um die es
ging, ist mit Namen bekannt, mit Adresse und sollte ein elfjähriges Mädchen
getötet haben. Hat er aber nicht! Es war jemand anderes.
Wer bestraft nun diese Täter, den Lynchmob, denn sie haben
ein Verbrechen begangen! Sie verschanzen sich in der Anonymität des Internets
und glauben sich jenseits des Rechts, benehmen sich fast so wie der inzwischen
gefasste Mörder, leben ihre Gewaltfantasien aus, in aller „Unschuld“ zu foltern, zu quälen, zu töten und sich daran
zu ergötzen.
Vermutlich würde dieser Mob in einem autoritären Staat
Mitglied der Staatspolizei werden wollen mit Spezialausbildung zum
Verhörspezialisten oder Aufseher in „Umerziehungsanstalten für Zucht und
Ordnung“!
Derartige Verbrechen im Internet - es wurde nicht nur die
Würde eines jungen Mannes geraubt sondern seine Persönlichkeit nachhaltig
traumatisiert - werden gefördert je mehr Möglichkeiten bestehen, ungestraft und
anonym derartige Verbrechen zu begehen. Dieser Fall beweist, dass viele das
Potenzial zum Gewalttäter in sich haben und es auch vermutlich werden würden,
wenn sie davon ausgehen, ihr Verbrechen unerkannt begehen zu können oder
ungestraft davonzukommen.
Der Staat hat die Aufgabe, die Würde und weitestgehende
psychische, geistige und körperliche Unversehrtheit seiner Mitbürger zu
schützen. Die freie Entfaltung ist dort einzuschränken, wo die Rechte anderer
klar verletzt werden.
Die Anonymität in sozialen Netzwerken ist dann aufzuheben,
wenn Verbrechen begangen werden. Facebook ist verantwortlich für das, was geschehen,
und haftbar zu machen. Facebook muss gewährleisten, dass aus dem Netzwerk heraus
keine anonymen Anschläge auf den freiheitlichen Rechtsstaat unternommen werden
können!
Und Facebook sollte sich nicht nur als soziales sondern auch
als asoziales Netzwerk bezeichnen!