"Gestern war es ungewöhnlich warm, ob das schon der Klimawandel ist?" heisst es inzwischen nicht selten beim Bäcker oder auf den After-Work-Parties!
Wenn die Antwort dann lautet, die Großmutter berichte erheblich anderes als der nach Uruguay ausgewanderte Sohn der Nachbarn, ist das meistens ein freundlicher Wink, das Thema zu wechseln.
Ganz anders Professor Volker Mosbrugger. Er hat sich nicht nur am Interview bei "FAZ-net" mit der Überschrift "Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn" beteiligt, nein, er hat der FAZ sogar ein Interview gewährt, das überschrieben ist mit:
"Wir sind Menschen und handeln wie Aasfresser"!
Der Leser vergegenwärtige sich: Professor Volker Mosbrugger ist Paläontologe, Hochschullehrer, Generaldirektor, Träger des Leibniz-Preises, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für die Grube Messel, Inhaber der Ehrendoktorwürde der Universität Claude Bernard Lyon, Ehrenprofessor der Universität Jilin in China, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften,
vergleicht aber selbstkritisch wie anklagend sein Handeln und vermutlich das des Menschen allgemein mit dem des Aasfressers!
Ein Beispiel nicht untypischen Aasfresserverhaltens ist unter diesem link zu finden, ein Filmausschnitt aus "Impala Feast at Kruger National Park"!
Professor Mosbrugger behauptet weiter:
"Das Klima ist vergleichsweise leicht verständlich, ein physikalischer Prozess mit ein bisschen Chemie und Biologie."
Ich persönlich sehe das anders!
Professor Mosbrugger führt beispielsweise zum Thema Klima aus, im Miozän sei die Kohlendioxidkonzentration mehr oder weniger konstant gewesen, es habe aber dennoch ein Wärmeoptimum und dann eine langsame Abkühlung gegeben!
Ich vermute, aller Wertschätzung zum Trotz, dass Herr Professor Mosbrugger die Fachliteratur zu dem Thema nicht ausreichend gründlich studiert!
Frau Aradhna Tripati leitet eine Arbeitsgruppe, die den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre bis zurück in die Vergangenheit von 20 Millionen Jahren ermittelt hat.
In einer der Studien, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und mit der umfangreiche Daten zum Kohlendioxidgehalt erforscht wurden, heisst es im Abstract:
"The carbon dioxide (CO2) content of the atmosphere has varied
cyclically between ~180 and ~280 parts per million by volume over the
past 800,000 years, closely coupled with temperature and sea level. For
earlier periods in Earth’s history, the partial pressure of CO2 (pCO2) is much less certain, and the relation between pCO2 and climate remains poorly constrained. We use boron/calcium ratios in foraminifera to estimate pCO2
during major climate transitions of the past 20 million years. During
the Middle Miocene, when temperatures were ~3° to 6°C warmer and sea
level was 25 to 40 meters higher than at present, pCO2 appears to have been similar to modern levels. Decreases in pCO2
were apparently synchronous with major episodes of glacial expansion
during the Middle Miocene (~14 to 10 million years ago) and Late
Pliocene (~3.3 to 2.4 million years ago)."
Bei einem Kohlendioxid-Gehalt von 400 ppmv, dem Wert, den wir heute verzeichnen und der schon 2020 bei 410 liegen wird, war in der Vergangenheit die Durchschnittstemperatur 3 - 6 Grad höher, der Meeresspiegel, je nachdem ob mehr oder weniger Kohlendioxid, 25 - 40 Meter höher als heute, "es gab keine permanente Meereisdecke in der Arktis und sehr wenig Eis in Grönland und der Antarktis" so Frau Tripati!
Indem der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zurückging, konnte sich das Eis stärker ausbilden und schließlich in die erdgeschichtliche Phase übergehen, in der der Mensch sich entwickelte!
Wir steigern heute den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre, wirksam sind zudem weitere Treibhausgase wie Methan, so dass der strahlungswirksame Wert bei 485 ppm, höher als im Miozän, als die Temperaturen 3 bis 6 Grad höher als heute!
Eine Perspektive, diese katastrophale Entwicklung zu stoppen oder gar zu reduzieren, gibt es trotz aller Konferenzen und Beschlüsse nicht.
Wir leben im Zeitalter des Klimaholocaustes!
Wir sind moralisch mindestens so verantwortlich, weltweit,
wie die Deutschen im 3. Reich!