Fotografie des Bildes von Max Ernst: Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen:André Breton, Paul Éluard und dem Maler! Eigene Fotografie! |
Lesen wir den beschreibenden und interpretierenden Text zu diesem Bild auf Wikipedia, so wird dort als Hauptgrund der Kritik klerikaler Kreise genannt, der Heiligenschein des Jesuskindes sei vom Kopf gefallen, was unstatthaft für ein Kind, das in den Jahren des Erwachsenseins "wesensgleich" mit Gott-Vater und dem Heiligen Geist.
Was mir dagegen auffällt: Der Knabe ist nackt! Die Jungfrau wird ihn nicht aufgefordert haben, sich zum Zwecke der Züchtigung zu entkleiden? Denkbar wäre, dass die Jungfrau ihn antraf bei einer Handlung, wie sie Knaben seines Alters an sich vorzunehmen beginnen und darum züchtigt, womöglich nicht ungern!
Als ich, der Autor dieses Blogs, in jenes Alter kam und mich in der Frage derartigen Spannungsabbaus moralisch zu positionieren suchte, noch gläubig, versuchte ich mir vorzustellen, wie Jesus mit seinem erwachenden Geschlechtstrieb umgegangen. Der erste Stoß gegen die Standfestigkeit meines Glaubens an die Göttlichkeit und unübertroffene Heiligkeit des Menschen Jesus war damit vollbracht, denn es schien mir sicher, dass Jesus seine Sexualität nicht nur genoss, des Morgens vor seiner Mutter erschien mit den Worten, "Mutter, schau, was ich diese Nacht hervorgebracht", sondern Jesus würde nicht unähnlich mir, an seiner Sexualität auch gelitten haben!
"Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden." So Jesus als Erwachsener im Kapitel 18 des Matthäus-Evangeliums!
Wer so spricht, wer zur Selbstverstümmelung in derartiger Form, nicht nur die eigene Person betreffend, sondern die Anweisung zur allgemeinen moralischen Leitlinie erhebend, der besitzt das Borderline-Syndrom! Vergleichbar etwa der muslimischen Sharia, die ebenfalls ein Ausfluss dessen, was heute als psychiatrische Erkrankung mit dem Namen "Borderline" betitelt wird.
Ein Verdacht kommt auf: An den Symptomen des Borderline-Syndroms leiden womöglich wesentlich mehr Menschen, als die 2 Prozent der Bevölkerung, die in Lehrbüchern der Psychiatrie genannt werden.