Donnerstag, 28. Juni 2018

Özil ist das Problem!

Quelle!

Niemand muss die Nationalhymne mitsingen (im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dieser Welt), aber ich muss auch nicht Mitmenschen hochjubeln, weil sie türkischen Migrationshintergrund haben, denn ich bin der Meinung, dass Mitbürger türkischen Migrationshintergrundes genauso fehlbare Menschen sind, wie ich es bin, wir alle es sind.

Für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen aber dem türkischen Unterdrücker Erdogan zu huldigen, ohne sich dafür deutlich und überzeugend zu entschuldigen, was möglich gewesen wäre, ist ein Tritt in den Unterleib des deutschen Volkes, den viele, sehr viele nicht bereit waren zu vergeben.

Daher völlig zu Recht die Pfiffe beim Auftritt des Herrn Özils und seines Kollegen Gündogan. Solidarität mit den Geknechteten Menschen in der Türkei ist eine für mich selbstverständliche Haltung, nicht so aber in Teilen der Linken und Grünen, der SPD und CDU erst recht nicht, könnte ja der Wirtschaft schaden - Bundespräsident Steinmeier in seiner altväterlichen und speichelleckerischen Weise, man könne auch zwei Heimaten haben - und wieder einmal die politische Walze der ersten Reihe, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Roth: Özil und Gündogan hätten sich nur einbringen wollen, das sei ihr gutes Recht, manchmal würde sie sich zwar wünschen, dass dies etwas mehr geschähe für Demokratie und Rechtsstaat, aber so what, sind halt Bürger mit türkischen Migrationshintergrund, da muss man ein bis zwei Augen zudrücken können.

Ich will das nicht, denn ich will keinen neofaschistischen Staat, wie er inzwischen in der Türkei entsteht: Ist auch mein gutes Recht! (Wie lange noch?!) Darum habe ich, solange die Nationalmannschaft es bei Millionengehältern der Spieler und des Trainers noch nicht einmal fertig bringt, sich überzeugend zu den Grundwerten dieses Staates zu bekennen, noch nicht einmal fertig bringt, diejenigen, die öffentlich sich zu einem faschistischen Gesellschaftsmodell bekennen, hart und deutlich ab zu strafen, das Spiel dieser Nationalmannschaft für diese WM verflucht.

Dafür musste ich mir Hohn und Skepsis, ob solchen urtümlichen Gebarens anhören: Letztlich ist mir die innere Befriedigung wichtiger darüber, dass ich nicht mitmache und die eruptivste Form von Unmutsbekundung abgegeben habe. Es flackerte und bekümmerte, wie es vielleicht auch in der Seele des Propheten Jesaja geflackert und er sich bekümmert, als er sprach:

"Verheert wird die Erde ... , geplündert wird sie ..., denn der HERR hat ... gesprochen. 

Die Erde welkt, sie verwelkt, die Welt verkümmert ... . 
 
Die Erde ist entweiht durch ihre Bewohner; denn sie haben die Weisungen übertreten, das Gesetz verletzt, den ewigen Bund gebrochen. 
 
Darum hat ein Fluch die Erde gefressen, und die auf ihr wohnen, mussten es büßen. Die Bewohner der Erde nahmen ab, von Menschen bleibt nur ein geringer Rest.
 
Der Most ist vertrocknet, der Weinstock verkümmert, es seufzen alle, die freudigen Herzens waren.
 
Zu Ende ist der fröhliche Klang der Pauken, der Lärm der Ausgelassenen hat aufgehört, zu Ende ist der fröhliche Klang der Leier."
 
Die Menschen heute schließen die Augen und wollen nicht sehen, was wir der Erde und damit letztlich uns und unseren Kindeskindern antun. Wir lenken uns ab durch Sport und Entertainment, durch Luxus und Selbstbetäubung und schaufeln  der Menschheit das Grab. Zum Nachdenken darüber aber bleibt wenig Zeit. 
 
Wenn nun Multimillionäre nicht einmal den Anstand besitzen, sich von autokratischen Kriegsherren fernzuhalten sondern ökonomische Selbstoptimierung betreiben, indem sie die Staatsbürgerschaft des Staates annehmen, der ihnen die höchsten Einkünfte in Aussicht stellt, dann ist nicht nur der innere Zusammenhalt zerbrochen, sondern zumindest für mich angesichts dieses Irrsinns, wenn auch sonst weitgehend hilflos, es Zeit, aus der Tiefe meines Herzens zu fluchen!