Wer die Frage nach Gott in dem Sinne verneint, dass Gott nicht existiert,
kann sich die Frage stellen, ob Gott denn je existieren werde. Naheliegend!
Es gibt Mitbürger, die dies verneinen.
Mir ist allerdings kein Mitbürger begegnet, der die Existenz Gottes verneint und zudem überzeugend darzulegen vermochte, warum dies niemals der Fall sein werde. Außer einem vagen Unbehagen, dass Gott eben nicht existieren könne, niemals, begleitet von pejorativen Bemerkungen wie, das sei Unsinn, Quatsch und ähnlichem, herrscht fast ein geistiges Vakuum, erstaunliche argumentative Leere, Nietzsche nicht ausgenommen, der trotz seiner hohen Intelligenz der Frage dadurch aus dem Wege ging, dass er die Möglichkeit nicht weiter erwog, denn dass sie ihm völlig entgangen sein sollte, ist nicht anzunehmen.
Wer die zukünftige Existenz Gott aber als sicher behauptet, muss sich regelmäßig den Vorwurf gefallen lassen, er sei überspannt, anmaßend, eigentlich größenwahnsinnig und mehr ein Fall für die Psychiatrie als die Philosophie.
Eine nicht untypische Reaktion derer, deren Geist sich den Reichtum des Denkens und Fühlens nur unzureichend erschlossen!
Diese Art der Reaktion macht das Leben jenen schwer, die Kraft und Hoffnung daraus schöpfen, dass Gott existieren werde, macht es schwer, Brüder und Schwestern im Geiste zu finden, macht es schwer, eine neue Kirche zu gründen.
Was aber ist wertvoller: Seine eigene Überzeugung aufzugeben, um nicht mehr verhöhnt zu werden oder sich verspotten zu lassen, aber zu seiner Überzeugung zu stehen?