Freitag, 22. März 2019

Wirrungen eines Taugenichts! Teil 1

Eine Sexual- und Liebestragiksatire!

Da der Inhalt nicht jugendfrei, bitte ich jene, deren Alter <18, ihren 18. Geburtstag abzuwarten und dann mit dem Lesen fortzufahren.
 
Vorwort der Verlagsredaktion!

Die Veröffentlichung dieser Novelle war in unserem Team nicht unumstritten. Seit Jahrzehnten bieten wir auch vergleichsweise unbekannten Künstlern, Neueinsteigern, Quereinsteigern, Debütanten und "Gegen-den-Strom-Schwimmerinnen und Schwimmern" eine Plattform, die sich inzwischen bewährt und auch mit weitaus bekannteren Verlagen selbst ökonomisch messen kann. Uns ist daher keine menschliche Regung fremd, die in angemessene Worte gekleidet, über uns ihren Weg zum Publikum sucht. 

Die hier vorgelegte Novelle unterscheidet sich aber in einem wesentlichen Punkt von unseren bisherigen Publikationen: Ein Teil unserer Miterarbeiterinnen und Mitarbeiter fand sie insgesamt betrachtet als zu schrill und sexuell explizit und damit als künstlerisch nicht ausreichend, um unseren hohen Standards zu genügen.

Eine andere "Fraktion" unseres Teams aber, bemerkenswerterweise mehrheitlich Frauen, sahen dies genau umgekehrt: für sie seien die freimütigen Bekenntnisse und Schilderungen der Bewusstseinsströme eines Mannes in der existenziell-sexuellen Begegnung mit dem "Wesen Frau" sowohl offenbarend wie aufklärend gewesen, die zwar Annahmen bestätigt aber durchaus bereichernd wirkten. Hinzu käme, dass die Sexualliteratur inzwischen verarmt im Vergleich zur im Internet kursierenden Pornographie: sie sähen im hier vorgestellten Werk einen zu akzeptierenden Versuch, Erotik geistig zu deuten, in einen größeren gesellschaftlich-künstlerischen Zusammenhang zu stellen, der den Diskurs zwischen den Geschlechtern über ihr "einander-begegnen-auf-vielfältigen-Ebenen", in Tiefen des Lasters und Höhen lustvoller Seligkeit, neue Impulse gäbe.  

Kurzum: Hier ist sie, die Novelle: "Wirrungen eines Taugenichts",

"Eine Sexual- und Liebestragiksatire" von D. S.!

Vorwort des Autors:

Wie ist mir, dass ich so spät im Laufe meines Lebens ein solches Werk beginne, denn ich blühe nicht mehr, ich welke oder deutlicher: Ich sterbe. Nach der Diagnose Leukämie und dem Beginn medizinischer Therapie, die mir als sehr wohl erfolgreich dargestellt wurde seitens behandelnder Ärzte, spüre ich tief in meinem Innern: langsam läuft sie ab, meine Lebensuhr, und wenn sie schlecht läuft, läuft sie schneller werdend.

Geplagt von schlechtem Gewissen könnte ich nun Unterschlupf suchen, zum Beispiel bei einem Geistlichen, mich reumütig an ihn wenden, bekennen, wie ich das in meiner Jugend so häufig musste und später, als Erwachsener nach vielem Zureden getan, in einem kleinen Kämmerchen des Opus Dei, das mir in seiner Fensterlosigkeit den Schweiß auf die Stirn trieb, und ich das Gefühl, der Priester rücke immer näher an mich heran, bis ich ihm beichtete: ja, ich traf diese junge Frau erneut, besuchte sie am darauffolgenden Wochenende, und seine Frage, was ich dann mit ihr getan, ob ich sie berührt, beantwortete: gefickt! wir haben gefickt, ihn das derart traf, so als hätte ich ihm in die Magengrube geschlagen und von weiterem Heranpirschen an meinen Körper keine Rede mehr sein konnte, er mich nur noch aus dem Beichtstuhl haben wollte, er war spanischer Priester des Opus Dei, eine verschärfte Version katholischer Priester!


Aber ich will nicht im Kämmerchen beichten, ich möchte mich hier, öffentlich verantworten, zumindest soweit mir noch möglich, denn ich kann nicht ausschließen, dass mir die Kräfte schwinden und ich somit meiner Verantwortung nur noch teilweise gerecht zu werden vermag.

Daher werde ich im Vorwort nicht weiter ausschweifen, sondern zu den Tatsachen übergehen, soviel aber noch:

Mein Leben lang habe ich nach dem Sinn gesucht, dachte immer wieder, ich hielte ihn mit meinen Händen, nur um mich wieder aufzulösen, in Zweifeln, selbst Zusammenbrüchen psychisch-geistiger wie moralischer Art. Seitdem mich aber eine innere Gewissheit erfüllt, dass ich nicht mehr sonderlich lange zu leben, erfüllt mich ein neues Lebensgefühl: 

Endlich, endlich werde ich wohl bald erfahren, was der Sinn des Lebens:

entweder meine Sinne schwinden, bis ich nichts mehr fühle, wache nie wieder auf und ewiger Frieden erfüllt meine sich zerstäubende Seele,

oder es wird, wie dieser seltsame und eigensinnige Mensch, den ich im Krankenhaus getroffen, der mir versicherte, es gäbe ein Leben nach diesem Leben. Er hat es versucht mir zu erklären, aber ich werde ihn bitten, es bei Gelegenheit noch einmal zu versuchen, denn ich war innerlich nicht bereit und fehlte mir die Kraft, seinen Ausführungen zu folgen.

So oder so, sage ich mir, wird es gut sein, denn an die Hölle, die mir vielleicht einige wünschen, an das ewige Höllenfeuer glaube ich nicht.

Genug der Vorrede.

Zurück nach Köln, zum mächtigen Dom und ins Quartier Latin, in die Palanterstrasse zu mir und Saskia, Saskia von Stahl!