„Ich hasse Radfahrer“, so gestern ein älterer Saunabesucher zu mir. Ich wusste sofort, was er damit meinte und konnte mich in seinen Hass einfühlen, denn ich bin Intensivradfahrer in Berlin. Hass, damit er einen Menschen innerlich nicht erstickt oder zur Implosion bringt, braucht irgendein Ventil, aus dem dieser Hass portionsweise an die Verursacher des Hasses abgegeben werden kann. Das einfachste Mittel ist dazu der intensive Gebrauch der Kraftfahrzeughupe. Dann: Abdrängen an die Bordsteinkante, sehr dichtes Vorbeifahren am Radfahrer, beim Abbiegen langsames Vorrollen auf den Radweg, Vorfahrt nehmen (denn wer hält wohl mehr aus, das Auto oder der Radfahrer?) und sehr effektiv um auch Radfahrern einmal zu zeigen, wo der Hammer hängt: Mit Warnblinkanlage auf dem Radweg anhalten und bei Beschwerden als Grund angeben: Ich halte hier nur ganz kurz, bis meine Freundin da ist, sie macht nur eine kleine Besorgung im Discounter für das Wochenende, schönen Tag noch!
|
Berlin, Frankfurter Allee, gegenüber Ring Center, eigenes Foto |