Um die globalen Veränderungen des Klimas zu dokumentieren und darüber zu informieren, gibt das Department NCDC des NCEI der NOAA, also das National Climatic Data Center des National Centers For Environmental Information der National Oceanic Atmospheric Administration eine "Global Summary Information" heraus.
Für die erste Hälfte des Jahres 2015 lautet diese (Zusammenfassung in den Worten des Autors dieses Blogs):
- Für Januar bis Juni 2015 lag die globale Durchschnittstemperatur über Land um 1,40 ° C über der des 20. Jahrhunderts. Das ist die höchste Überland-Durchschnittstemperatur für Januar bis Juni im Zeitraum 1880-2015, den vorherigen Temperaturrekord aus dem Jahre 2007 um 0,13 ° C übertreffend.
- Für Januar bis Juni 2015 lag die globale Durchschnittstemperatur über Wasser um 0,65 ° C über der des 20. Jahrhunderts. Das ist die höchste Überwasser-Durchschnittstemperatur für Januar bis Juni im Zeitraum 1880-2015, den vorherigen Temperaturrekord aus dem Jahre 2010 um 0,04° C übertreffend.
Wenn diese globalen Temperaturrekorde nur für einen zeitlich begrenzten Zeitraum gölten, als Anomalie innerhalb einer Stagnation der Temperaturen oder gar einer langfristigen Periode der Abkühlung, so müsste sich das in der Entwicklung der weltweiten Gletschermasse widerspiegeln.
Im Jahre 2005 erschien in der Zeitschrift "Science" das Wisschenschaftsessay "Extracting a Climate Signal from 169 Glacier Records" von J. Oerlemans: Die Ergebnisse waren eindeutig: Die globale Temperaturerhöhung im 20. Jahrhundert ging einher mit einer erheblichen Reduzierung der Eismasse der untersuchten Gletscher!
Nun erschien in der Fachzeitschrift "Journal of Glaciology", No. 228 der Beitrag "Global glacier decline in the early 21 st century" von Zemp und weiteren Autoren.
Der Kernsatz darin lautet: "Analysing the available observations in the 19 regions, the first decade of the 21st century exhibts the most negative mass balances in the majority of regions with available data, followed by the final decade of the 20th century."
Der Eismassenverlust der Gletscher hat sich also nicht verringert oder ist gleich hoch geblieben, der Eismassenverlust der Gletscher hat sich weltweit noch einmal beschleunigt, auch wenn es in einzelnen Regionen zur zeitweisen Zunahme kam, da es dort häufiger und stärker schneite.
Was zählt, ist das Gesamtresultat: Die Gletschermasse nimmt weltweit weiter ab und zwar beschleunigt!
Die erhöhten atmosphärischen Temperaturen im Zusammenhang mit der Abnahme der Gletschermassen beweisen, dass die globale Erwärmung keine Pause macht oder sogar abnimmt, sondern
die globale Erwärmung weiter stattfindet,
auch wenn in einzelnen Zeitintervallen dieser Trend verdeckt wurde durch die zahlreichen weiteren Faktoren, die das Klimageschehen bestimmen.
(Der zweite Teil der Antwort erscheint morgen, 8.8.2015)!