Werfen wir einen Blick in das Buch: "Die kalte Sonne"!
Foto von Abb.57, p.241, Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning: "Die kalte Sonne", 1. Auflage, 2012, Hamburg! |
Die Wirkungsweise der kosmischen Strahlung bestehe darin, Kondensationskerne zu bilden, die zu vermehrter Wolkenbildung führten, diese vermehrte Wolkenbildung führe zu einer Abkühlung des Klimas und umgekehrt: Die kosmische Strahlung vermindert sich, es bilden sich weniger Kondensationskerne, die Wolkenbildung verringert sich, es kommt zu einer Erwärmung des Klimas.
Dieser Zusammenhang wird durch die roten und gelben Pfeile in der Abbildung dargestellt: Roter Pfeil für die kosmische Strahlung geht nach unten, das bedeutet weniger Wolken, roter Pfeil für die Erwärmung geht nach oben als Folge davon.
Gelber Pfeil für die Kosmische Strahlung geht nach oben, mehr kosmische Strahlung führt zu vermehrter Wolkenbildung, gelber Pfeil für die Temperatur geht nach unten, da das Klima infolge von mehr Wolken abkühlt.
Wenn das so stimmt und den Kern eines neu entdeckten Naturgesetzes darstellt, darf man dafür die Verleihung eines Nobelpreises erwägen!
Überprüfen wir es also.
Grundlage einer kritischen Überprüfung sind die Daten.
Die finden wir hier, indem wir eingeben, von welcher Messstation über welchen Zeitraum in welchem Detail wir Daten suchen: Kiel, time resolution: 1 year, damit die Kurve nicht so zerzaust aussieht und einen besseren Überblick liefert, dann counts pro Sekunde, damit wir mit der Abbildung aus dem Buch vergleichen können, sowie den Zeitraum 1957 bis 2014, damit wir besser mit der Temperaturentwicklung vergleichen können!
Abschicken, das Ergebnis ist hier wiedergegeben:
screenshot meiner Anfrage wie oben angegeben, aufgerufen am 11.8.2015, bei http://www.nmdb.eu/nest/search.php |
Wir sehen einen Graphen, der einigermaßen regelmäßig um den Mittelwert 165,59 schwankt!
Das tut er all die Jahr, in den 60`er Jahren, in den 70`er Jahren, in den 80`er Jahren, bis zum heutigen Tag. Von einem 20 jährigen Trend, der zu besonders wenig Wolken hätte führen können, ist da nichts zu sehen.
Wenn die kosmische Strahlung das Klima wesentlich beeinflussen würde in der Weise wie oben beschrieben, dann müssten sich kalte Perioden mit warmen Perioden regelmäßig abwechseln, aber ohne zu einer langfristigen Erhöhung der Durchschnittstemperatur zu führen.
Der Nobelpreis kann nicht vergeben werden, denn die Aussage, die Entwicklung des Klimas hänge in wesentlicher und relevanter Weise mit der kosmischen Strahlung zusammen, lässt sich mit den Daten der Station in Kiel nicht begründen.
Wer Lust und Interesse, kann sich auch die Daten von anderen Stationen anzeigen lassen, so wie der Autor dieses Blogs es einige Male getan, ohne allerdings Korrelationen, die längerfristig haltbar, finden zu können.
Prof. Vahrenholt und Dr. Lüning tragen Pfeile in ihre Abbildung ein, die Zusammenhänge suggerieren sollen, aber leider durch die Fakten nicht gedeckt. Sie müssen sich daher die Kritik gefallen lassen, unwissenschaftlich zu arbeiten und zu argumentieren.
Leider finden sich in Ihrem Buch "Die kalte Sonne", weitere Aussagen, die falsch!