Der Papst Joseph Ratzinger erklärt, die Juden hätten Jesus nicht getötet (das war schon länger klar) und die Juden seien nicht verantwortlich für den Tod Jesu.
„ „Wie hätte das ganze Volk nach Jesu Tod rufen können?“, fragt Ratzinger. Es entspreche „sicher nicht“ historischen Fakten, dass „die Juden“ vom römischen Statthalter Pontius Pilatus den Tod Jesu verlangt hätten. Gemeint sei die „Tempel-Aristokratie“, erklärt der frühere Professor.“
Damit widerspricht der Papst folgenden Textstellen der Evangelien (Einheitsübersetzung, Hervorhebungen von mir):
Matthäus, Kapitel 27, Vers 20ff.:
„
20 Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten
die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen.
21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas!
22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm!
23 Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!
24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!
25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! 26 Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.“
Markus, Kapitel 15, Vers 11ff.:
„11 Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern.
12 Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?
13 Da schrien sie: Kreuzige ihn!
14 Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? Sie schrien noch lauter: Kreuzige ihn!
15 Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.
Lukas, Kapitel 23, Vers 13ff.:
„
13 Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und das
Volk zusammen
14 und sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden,
15 auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht.
16 Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen.
18 Da schrien sie alle miteinander: Weg mit ihm; lass den Barabbas frei!
19 Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden.
20 Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte Jesus freilassen.
21 Doch sie schrien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn!
22 Zum dritten Mal sagte er zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen.
23 Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch:
24 Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle.
25 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten.“
Johannes, Kapitel 18, Vers 12 ff.:
„
12 Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber
die Juden schrien: Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf.
13 Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt.
14 Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde.
Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König!
15 Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
16 Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.“
Bei der Gelegenheit wird erneut klar, dass die Evangelien historisch nicht korrekt berichten und damit nicht der Wahrheit entsprechen, teilweise bewusste Fälschung und Täuschung der Leserschaft anzunehmen ist (mit fürchterlichen Konsequenzen).
Die Evangelien sind nicht Gottes Wort, das hat auch der Papst inzwischen eingesehen.