So wurden nicht nur schwedische Ministerinnen von hohen und höchsten politischen Würdenträgern begrapscht und "überall hin" gefasst und zwar unter anderem in einer schlecht ausgeleuchteten Ecke eines Freizeitetablissments unserer europäischen Hauptstadt, sondern auch der Berliner Staatssekretärin Chebli wurde von einem alten weißen Mann vor Publikum bei einer Tagung gesagt:
"Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch so schön."
Als ich das las, musste ich nach Luft schnappen: Im Jahre 2017, nach Jahrtausenden des Patriarchats einer Staatssekretärin, einer nicht elysischen Frau zu sagen, sie sei "auch so schön", das ist mehr als nur ein starkes Stück aus dem Tollhaus.
Hier schaltet sich auf "ZEITONLINE" Tomasz Kurianowicz mit einem aufschlussreichen Beitrag ein: Wie können wir, die sensiblen, rücksichtnehmenden Männer der Jetztzeit verantwortungsvoll mit den verletzlichen Gefühlen wie die der Frau Chebli umgehen? Und: Ist mitreden wollen in der Sexismus-Debatte nicht schon an sich unmöglich, da wir, die Männer, ja Teil des Problems?
Tomasz berichtet von einer Bekannten: "Abends ging ich auf Facebook und las den #MeToo-Bericht einer Bekannten aus Berlin. Ihr Eintrag schockierte mich zutiefst. Sie beschrieb, wie sie kürzlich auf einem Zahnarztstuhl unsittlich berührt wurde: Während einer Zahnbehandlung presste der behandelnde Arzt seinen Schritt gegen ihren Oberarm, so dass sie seinen Penis spürte. Der Arzt nutzte seine Machtposition und ihre Hilflosigkeit aus. Meine Bekannte schrieb, dass sie solche Formen von Sexismus jeden Tag erfahre und männliche Dominanzstrukturen in den kleinsten Verästelungen unserer Gesellschaft erkenne. Mir war das nicht bewusst."
Das ist die schockierende Wahrheit: Frau geht zum Zahnarzt und der Zahnarzt, während frau mit weit geöffnetem Mund, wehr- und hilflos, vor ihm liegt, selbst Protest ist nicht mehr möglich, presst seinen Penis gegen den Oberarm der Frau. Wahrscheinlich bohrt er langsam, nur um die Behandlung hinauszuziehen und weiter zu pressen.
Ob solchen Missbrauchs bin ich einerseits bestürzt, andererseits werde auch ich mich engagieren und die neue Bewegung unterstützen:
Ob beim Hausarzt oder in der Straßenbahn, beim Zahnarzt oder in der Diskothek:
eine Penislänge +1 cm,
das muss der neue Standard des Mindestabstandes zwischen Mann und Frau in Zukunft sein: ein kleiner Schritt in eine bessere Zukunft!