Mittwoch, 1. November 2017

ad hominem






Grundsatzdiskussionen bedürfen der gründlichen Beschäftigung mit einem Thema, wozu Disziplin und Ausdauer, Engagement und Intelligenz, Toleranz und Einfühlungsvermögen erforderlich.

In Zeiten von Twitter und Instagramm sind dies Eigenschaften, die den Gletschern der Alpen gleich sich mindern.

Die Alternative zum Grundsatzdiskurs ist der Angriff "ad hominem"!

Pack, nicht folgen denen, die kalten Herzens, Hetzer, Goebbels, Apokalyptiker, rechte Ratte, linke Ratte, Wurm, Hassprediger, Übelkrähe, Beutelschneider, Achse des Bösen, Ungläubiger, Lump, deutscher Spießer, Kartoffel, Ziegenficker, um einige Beispiele zu nennen.

Ad hominem Attacken lassen sich kategorisieren in

  • direktes ad hominem: "Charakterlich ist die Person mehr als fragwürdig, trau seinen Argumenten nicht"
  • performatives ad hominem: "Wie bitte, du wohnst in einer Wohnung, deren Zentralheizung mit Heizöl betrieben wird, da komm mir bitte nicht mit dem Klimaholocaust, Wasser predigen und Wein trinken! Wahrscheinlich bist Du auch schon einmal mit einem Flugzeug geflogen!"
  • Befangenheit: "Klimaforscher müssen argumentieren wie sie es tun, schließlich leben sie davon. Wenn es keinen Klimawandel gäbe, wären sie bald arbeitslos und hunderttausende, die heute an der Verspargelung der Landschaft verdienen. Erwarte niemand die Wahrheit von jemandem, der an der Lüge verdient!"
  • Brunnenvergiftung: "Deine Art, die Flüchtlingspolitik zu kritisieren, vergiftet das gesellschaftliche Klima und spaltet, du förderst Ressentiments und stärkst die Rechten."
  • Totschlagargument: "Die Aussage, dass wir alle auf einer Stufe mit Nazis stehen sollen, ist unzumutbar."
  • argumentum ad personam: "Mit Dir kann man einfach nicht diskutieren, denn Du bist unfähig, strukturiert zu argumentieren, also lassen wir es besser!"