Eine erfahrene Therapeutin - oder war es ein Therapeut, ich weiß es nicht mehr, ich las es. ohne mir den Namen zu merken, den Inhalt aber sehr wohl - sagte also:
"Einen Narzissten zu bewundern oder besonders herauszustellen, ist wie einem alkoholkranken Menschen eine größere Menge Alkohol in seinem Mittagessen zu servieren: in der Sauce, dem Nachtisch und dazu ein Tee verfeinert mit Rum", so dem Inhalte nach waren die erfahrenen Worte.
Und das Verhängnis nimmt seinen Lauf: Das muss nicht geschehen, kann aber geschehen.
Einem Narzissten wohlbegründete Kritik zu servieren, kann dieser aber oftmals nur schlecht verdauen: Er ist verletzt und Verletzung bleibt Verletzung, wenn auch bedingt in der Persönlichkeitsausprägung, und sinnt auf Rache. Erneut nimmt ein Verhängnis seinen Lauf.
Am besten ist die ehrliche Zufriedenheit mit dem eigenen Hervorbringen und Erringen. Nicht aber die autosuggestiv herbeigeredete Zufriedenheit!
Die autosuggestive Selbstzufriedenheit kann sich einstellen, wenn man um etwas sehr gerungen, schwer gelitten, denn dann braucht man das Gelingen, wagt es nicht mehr, sich kritisch zu sehen, Erschöpfung droht zur Verzweiflung zu werden und tiefen Niedergeschlagenheit.
Welcher Leser ahnt, welcher Betrachter oder Hörer wissen um die Qualen der Schöpfung von Künstlern und Philosophen?
Vor meinen Augen habe ich immer wieder Nietzsche, der so oft in die Irre ging aber der war, für mich, der die Ewigkeit - die Ewigkeit - am besten verstanden hat.
Zufrieden war er nie mit seinem Werk, gelegentlich hochgestimmt, dann überstimmt, bis zum Zusammenbruch.
Ich erwähne es nur en passant: ich musste Jahrzehnte danach suchen bis ich annähernd das gefunden und entwickelt und ausdrücken konnte, was in mir ("en passant" erklärt "The Big Greek" in diesem Video etwa ab Minute 7)