Freitag, 29. Dezember 2023
365+, Folge 24: Einstein über die Bedrohung der Welt
Wenn Einstein ein philosophisch weitdenkender Mensch gewesen wäre, so hätte er hinzugefügt, dass auch er also die Welt "bedrohte", denn auch er ließ den Krieg zu, räumte ein, dass seine Forschungen wichtige Bausteine für die Atombombe geliefert hatten, verließ Deutschland, ohne den Tod von Millionen anderer Juden letztlich verhindern zu können.
Wir lassen etwas nicht zu, wenn wir es verhindern können, unser Protest reicht nicht.
So kann niemand von sich behaupten, sie oder er habe den Absturz eines Flugzeuges nicht zugelassen, indem sie gegen die waghalsigen Manöver des Piloten protestiert hätten, nachhaltig und lautstark, indem sie sich am Teppichboden vor der Pilotenkabine mit Schnellkleber fixiert hätten oder sonstige Massnahmen ergriffen. Sie versuchten, es nicht zuzulassen, mussten es wie alle anderen aber dann im Ergebnis zulassen, wenn die rettenden Massnahmen nicht ergriffen wurden, aus welchen Gründen auch immer.
Die "Welt" ist bedroht sollte besser heißen, die "Menschheit ist in Gefahr" und eskalierende Konflikte haben schon begonnen.
Statt gleich das "Böse" und das "Gute" an bestimmten Personen auszumachen, ist es wichtiger, effektiv zu helfen, gut zu analysieren, zu überzeugen, nachzudenken, sich zu engagieren und nicht anzuklagen, um sich selbst zu überhöhen. Wir sind alle schwach und in vieler Hinsicht noch sehr beschränkt, auch Herr Einstein.
"Das Böse zulassen" dürfen wir getrost in den Papierkorb philosophischer Phrasen werfen.
365+, Folge 23: Das Wesen der Lust!
Die Welt ist tief,
als des Tags
Tief ist ihr Weh,
doch tiefer noch
ihr Wille!
Vergeh!
Doch Lust
will tiefe, tiefe
Ewigkeit!
ein Mal“, dess Sinn ist „in alle Ewigkeit!“ — singt,
ihr höheren Menschen Zarathustra's Rundgesang!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief —,
„Aus tiefem Traum bin ich erwacht: —
„Die Welt ist tief,
„Und tiefer als der Tag gedacht.
„Tief ist ihr Weh —,
„Lust — tiefer noch als Herzeleid:
„Weh spricht: Vergeh!
„Doch alle Lust will Ewigkeit —,
„— will tiefe, tiefe Ewigkeit!“
Samstag, 2. Dezember 2023
Die Stromkatastrophe
Das Zweite Deutsche Fernsehen aber meldet:
Die Gefahr einer Überlastung sei nicht gegeben, Felix Janssen, Energieexperte beim Digitalverband Bitkom: "Es sei zwar nicht völlig auszuschließen, dass in Einzelfällen lokale Netze an ihre Grenzen stoßen: An einem kalten Tag, wenn alle in einer Straße E-Autos laden und alle Wärmepumpen auf Hochtouren laufen, kann es punktuell zu Überlastungen kommen."
Punktuell und ausnahmsweise, doch keine Aufregung, es wird mit modernster und nicht zu Ramschpreisen zu erwerbender Technik, mittels intelligenter Drosselungsmaßnahmen fast jedes Stromversorgungsproblem gelöst werden.
Was sagt der Experte aber zu folgenden Charts?
Quelle: hier! |
Meine Empfehlung: Nicht alles glauben, den eigenen Verstand nutzen, sich informieren
oder um es in den Worten der Aufklärung zu formulieren:
"Sapere aude!" "Wage es, weise zu sein."
Auch Immanuel Kant darf an dieser Stelle nicht fehlen, der 1784 "Sapere aude" zum Leitspruch der Aufklärung erhob:
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Und mit den Worten Nietzsches möchte ich diesen Beitrag ausklingen lassen:
"In Wahrheit heißt etwas wollen, ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir können. ... Der Mensch ist ein Seil, geknüpft ... über einem Abgrunde."
Sonntag, 19. November 2023
365+, Folge 22: Aus dem Leben eines Philosophen
Die Villa Henckel in Potsdam, so wie sie sich dem Autor dieses Blogs am 7.6.2016 bei ausgezeichnetem Wetter darbot! |
die Philosophen unter uns, sich von der Chaiselongue erheben, um erneut an den Schreibtisch und dann dort,
die Ketten sprengen,
die ihren Geist
und den Geist der Menschheit
noch immer gefangen halten.
Vielleicht ist diese Erwartung auch ein Grund dafür,
warum es noch immer
so viele Ketten gibt.
Samstag, 18. November 2023
Die Schuld am Niedergang der deutschen Wirtschaft sowie des Klimas!
screenshot, siehe hier
Montag, 13. November 2023
365+, Folge 21, göttliche Offenbarung
Schon als junger Mann auf dem Gymnasium hat der Autor dieser Zeilen sich gefragt, wie es denn möglich sei, Stelle XY aus dem Heiligen Buch Z sei "unumstößlich wahr". Auf die vorsichtig formulierte Frage an Vertreter des Lehrerkollegiums war die Antwort: Es handele sich um "göttliche Offenbarung", die in Schrift gefasste Stimme Gottes. Daran zu zweifeln, ginge darum in Richtung Blasphemie, und damit war auch klar, dass offen geäußerte Zweifel dem Notendurchschnitt nicht förderlich.
Zweifel müssen aber keineswegs unmittelbar, laut und offen entwickelt werden, sie lassen sich zurückstellen, möglich, dass dem Autor in der Zwischenzeit selbst eine Offenbarung zuteil werden würde oder ein Zeichen, das nicht natürlich erklärbar und eine übernatürliche Ursache hätte.
In seiner unmittelbaren Umgebung kam dies regelmäßig vor: Eine schwarze Katze läuft im November frühmorgens bei Nebel über die Straße, womit vorherbestimmt, dass im Laufe dieses Tages ein Unglück geschähe.
Bestimmte Kleidungsstücke brachten Glück und Zuversicht, wenn sie zu einer Prüfung getragen wurden.
Und vieles mehr.
Insgesamt aber verfehlten all diese Indizien für das Wirken einer übernatürlichen Macht oder Mächte ihren Eindruck auf den Autor insofern, als er schließlich davon überzeugt, dass es sich in all diesen Fällen, inklusive der Heiligen Schriften um Glauben handele, nicht um beweisbare Zusammenhänge.
Wenn also am Tag mit der schwarzen Katze tatsächlich ein Unglück geschähe, so ist es nicht möglich, den Zusammenhang zu beweisen und auch nicht möglich den Zusammenhang zu widerlegen. Die Menschheit ist in sehr vielem auf Glauben angewiesen, der sich im Laufe der Zeit als sinnvoll und sinnstiftend herausstellt oder aber immer wieder erhebliche Kollisionen mit der Wirklichkeit erleidet oder sich als nicht zukunftsfähig herausstellt.
Eines der Hauptanliegen im Leben des Autors dieser Zeilen war und ist, einen Glauben zu erarbeiten, der zukunftsfähig, denn in den bisher entwickelten Religionen und Philosophien stellte er immer wieder starke Defizite der Erkenntnisqualität fest und unüberbrückbare Brüche mit der Realität, wie er sie wahrnimmt.
365+, Folge 20, Glück
im gold`nen Meer der Seligkeit,
mit den Bäumen rauschen
in mondbeschien`er Sommernacht
und liebend zu umfangen,
was Schönheit ist,
begehrendes Erfüllen,
ich zu sein und Du
und Seele sein
selbst noch im Kleinsten!
Gegenwart: Heftige Gefechte in Marseille!
Gedicht: Stille!
der Stille
ward sein Körper
sanfte Hülle,
verflüchtigt sich
die Zeit,
berührt die Seele
Ewigkeit!
Doch kaum berührt,
fällt er
zurück.
Dann ist er
wieder da!
365+, Folge 19: Bedingungsloses Grundeinkommen
Bedingungsloses Grundeinkommen ist wie ein Schlachtruf und Zauberwort zugleich: Sich dafür einsetzen, dafür kämpfen und die Welt wird ein gute werden!
Das bedingungslose Grundeinkommen wird aber nicht kommen, sich in der Menschheit nie durchsetzen. Warum nicht?
Weil die, die dafür arbeiten müssen, keine Lust haben, für Menschen zu arbeiten, die nicht arbeiten wollen. Die, die arbeiten, erwarten und verlangen mehr oder weniger, je nach Gesellschaftsvertrag, eine Gegenleistung: Besuch von Fortbildungen, gemeinnützige Arbeit, eifrige Suche nach einer Arbeitsstelle, Bescheidenheit im Auftreten und demütiges Verhalten gegenüber den Arbeitenden, das zur Not auch durch mehr oder weniger offene Verachtung erzwungen werden soll.
Menschen, die arbeiten, werden für Menschen, die nicht arbeiten, nur dann zu deren Unterhalt bereit sein, wenn sie sich selbst dabei nicht zu sehr benachteiligt fühlen, am besten überhaupt nicht.
Darum ist die Vorstellung eines bedingungslosen Grundeinkommens zu den sozialutopischen Ideen zu rechnen, die auf einer Fehleinschätzung der menschlichen Natur beruhen, und eine etwas andere Art des Opiums für das Volk.
Sonntag, 12. November 2023
Odysseus, Folge 1
Auftakt
Muse, singe uns von jenen Taten
des ideenreichen Odysseus,
der so weit geirrt,
Er sah die Städte so vieler Völker,
lernte sie kennen,
litt die Qualen des salzigen Meeres,
kämpfend um seiner Seele Heil
und seiner Kameraden.
Er scheiterte,
trotz all seinem Mühen,
bereiteten sie doch
Schlachten die Rinder
Oh, verloren ward ihr, Kameraden!
Muse, Tochter des Zeus,
erzähle uns
beginne wo immer Du willst.
Die Nymphe Kalypso
All die, die den Krieg überlebten,
waren heimgekehrt,
hatten überwunden die Gefahren
des Krieges und Meeres.
Odysseus allein ward gehindert
Kalypso, die Nymphe,
hielt ihn in ihrer gewölbten Grotte
und wünschte sich, ihm zu vermählen.
Selbst als das Jahr anbrach,
zu seiner Heimkehr nach Ithaka,
gelang es ihm nicht sich loszulösen.
Mitleid ob solchen Loses
erfüllte die Götter,
Poseidon aber verfolgte ihn weiter
mit nicht enden wollender Bösartigkeit.
Aigisthos
Als Poseidon jedoch zu Besuch bei den Äthiopiern,
in jenem weit entfernten Teil der Welt,
deren eine Hälfte dort, wo die Sonne untergeht,
deren andere, wo sie sich erhebt,
hatte er angenommen ein Opfer
aus Stieren und Widdern
und saß dort, vom Fette triefend,
Die übrigen Götter aber
hatten sich versammelt
im Palast des Olymps
gedachte des hübschen Aigisthos,
den Orest, des Agamemnons Sohn,
getötet und mit Aigisthos im Sinn
"Wie erbärmlich ist es," rief er ihnen zu,
uns sehen als die Ursache des Übels,
im dem sie hausen, wo es doch
Elend, das nicht von uns Göttern bestimmtes Schicksal war.
Denkt an Aigisthos :
Es war nicht sein göttliches Schicksal, Agamemnons Frau zu verführen,
und ihn, Agamemnon, ihren Ehemann nach der Rückkehr vom glorreichem Kampf
Er wusste: nichts als Desaster wäre die Folge,
denn wir hatten ihm Hermes gesandt,
den Götterboten, ihn zu warnen
und weder zu töten, noch zu verführen!
Denn Orest, das sagte ihm Hermes,
rächen, sobald erwachsen
Doch folgte Aigisthos nicht
dem göttlichen, freundlichen Rat
und zahlt nun den letzten und höchsten
Die Rede der Göttin Athene
Athene, die Göttin der leuchtenden Augen,
antwortete Zeus: Du, unser Vater, Sohn des Kronos, König der Könige,
des Aigisthos Tod ist das, was er verdiente,
allen das gleiche Los, die so handeln wie er!
Doch das Elend des weisen Helden Odysseus
bedrückt mein Herz, so lang schon getrennt von den Seinen,
sich verzehrend vor Sehnsucht, weit weg auf einsamer Insel,
gefangen in gewölbter Grotte, umspült vom Meere.
Die Insel ist schön, bewaldet und
eine Göttin lebt dort, Tochter des arglistigen Atlas,
der die Tiefen der Seen kennt und trägt die Säulen des
Himmels.
Seine Tochter, die den Unglücklichen gefangen hält:
sie schmeichelt ihm, umsäuselt ihn
mit sanften überredenden Worten,
Tag für Tag,
und Odysseus, der alles geben würde,
nur den Rauch der Hütten seiner Heimat
zu sehen, bleibt nichts als sich zu wünschen
Doch dein olympisches Herz, oh Zeus,
bleibt ungerührt!
Sag mir: All die Opfer, denen Odysseus
finden keine Gunst und Erbarmen bei Dir?
Warum zürnst Du Odysseus?
365+, Folge 18: Das größte Ereignis der Weltgeschichte
Victor Hugo wurde 1802 in Besançon geboren, starb in Paris im Jahre 1885 und ist Autor von Les Misérables, ein monumentales Werk um einen entflohenen Galeerensträfling und das elendige Schicksal der damaligen Arbeiter. Er veröffentlichte auch verschiedene Gedichtsammlungen wie Châtiments, Die Züchtigungen, im Jahre 1853 und Contemplations, Besinnliche Betrachtungen, drei Jahre nach den Züchtigungen.
Mit Molière, Voltaire und Balzac zählt er zu den größten Sprachkünstlern der französischen Nation.
Der Autor dieser Zeilen nennt nun als größtes Ereignis, das, was wir gerade erleben: die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, wobei ergänzt sei: Es wird sich nicht nur die künstliche Intelligenz in hohem Tempo entwickeln, sondern es werden sich zudem ein damit verbundenes Bewusstsein und artifizielle Emotionalität evoluieren.
Zusammengefasst heißt der Autor sie: KI/KE. Ihre Entwicklung wird das mit Abstand größte Ereignis für lange Zeit der Weltgeschichte sein.
Deutschland 2015 und 2023
2023:
Kurzgeschichte: Anastasiya
Er hatte ein Gedicht geschrieben mit dem Namen "Charybdis" und glaubte, dass es einen Durchbruch bedeuten würde für seine geistige Entwicklung, dass nach diesem Durchbruch Gedichte aus ihm zu fließen begännen, wie ein ausgetrockneter Bach nach langem Frühlingsregen sich wieder füllt mit klarem, fruchtbarem Wasser, allen und allem zur Freude.
Die Blätter der Platanen begannen sich herbstlich zu färben und bei jedem Windstoß taumelten sie vielfältig hinab im schwach gewordenen Licht des sonnigen Oktobertages. Als er die kleine Eingangstreppe in den Vorhof des Gebäudes hinabschritt, prallte er unerwartet und plötzlich auf das lächelnde, helle Gesicht Anastasiyas.
Sie war schon einige Zeit aus Barcelona zurück, er hatte sie aber bisher nicht getroffen, da ihr Geliebter mitgekommen war, den sie dort kennengelernt hatte.
Mit Glockenstimme, zumindest kam es ihm so vor, begrüßte sie ihn: "Hallo" und er antwortete auch mit "Hallo", aber heiser und er musste sich danach räuspern.
“Wie geht es Dir?” fragte sie weiter lächelnd, freundlich, offen.
“Gut, seit wann bist Du zurück?”, fragte er scheinheilig, denn er hatte nachgeforscht und wusste es, aber er war unsicher und nervös, ihm war nichts zwangloseres oder beeindruckenderes eingefallen.
Sie lächelte weiter offen und antwortete “Seit zehn Tagen”.
Anastasiya hatte ihn verlassen, für einen Mann, den sie in ihren Briefen als “unerotisch" beschrieben hatte, der zwar mit ihr in die Pyrenäen zum Wandern fahren wolle, der aber fast noch gar nicht braun sei, obwohl der Strand doch so einladend und in der Nähe. Er habe nur seine Arbeit im Kopf, da brauche er sich keine Sorgen zu machen, sie liebe ihn und freue sich sehr darauf, ihn wieder in ihre Arme nehmen zu können und mit ihm all das und noch mehr nachzuholen, was sie in diesem halben Jahr ihres Barcelona Aufenthaltes nicht hätten zusammen erleben können. Wie sehr sie sich darauf freue!
Nun stand sie vor ihm, machte aber das, was sie mit ihm eigentlich machen wollte, vermutlich mit diesem unerotischen, kaum gebräunten Mann, der offensichtlich außer seiner Arbeit doch zumindest ab und zu etwas anderes im Kopf hatte.
Für diesen Mann hatte Shana ihn verlassen und sie lächelte, während sich auf seiner Stirn kleine Schweißtropfen bildeten.
Aber auch sie schien berührt, ein leichter, rötlicher Schimmer lag auf ihrem Gesicht, es ähnelte ihrem Ausdruck, wenn sie Liebe gemacht hatten, vermutlich aber war das von ihm eine Überinterpretation, sie wurde leicht rot, was ihr etwas Schamhaftes verlieh, was sie umso anziehender und unwiderstehlich machte, wenn sie die Scham fallen ließ.
“Wie geht es Deinem Amoroso?”, versuchte er zu scherzen, etwas plump, aber es stimmte doch, dieser unerotisch-erotische Neu-Favorit.
“Er hat sich endlich den Schnäuzer abrasieren lassen”, (sie beginnt ihn also nach ihren Vorstellungen zu gestalten, denkt er) “und gestern waren wir zusammen einkaufen, er kleidet sich jetzt modern und sportlich.” Aha, Kleidung hat durchaus sehr viel mit persönlicher Ausstrahlung und Erotik zu tun, gut, ich verstehe es sogar, dachte er weiter.
“Ich werde jetzt einen Gedichtband veröffentlichen.” Er wollte ihr von seinem Durchbruch erzählen und fühlte sich durch das seiner Meinung nach sehr gelungene Gedicht "Charybdis" dazu ermutigt.
“Tatsächlich? Wieviel Gedichte sollen darin erscheinen?”
“Sechzig bis achtzig” antwortete er, begann aber erneut zu schwitzen.
“Gut, nicht zu viel, das wäre auch nicht gut!”
Erneut ihr offenes Lächeln, kein Hohn, kein Spott, nur der Wunsch, es möchte endlich besser mit ihm werden, Hoffnung für ihn, dass etwas eingetreten sei, zwar spät - zu spät, um sie zurückzugewinnen - aber etwas, das sie ihm aus verbliebener, gereifter Liebe von ganzem Herzen wünschte.
Gedichte seien keine leichte Kost, fuhr sie freundlich fort, einen Gedichtband könne man ja nicht lesen wie einen Roman. Ob er ihr sein bisheriges Schaffen zeigen wolle.
"Selbstverständlich", bei einem nächsten Treffen würde er ihr ein vorläufiges Manuskript überreichen.
Ja, gerne würde sie sich mit ihm noch einmal treffen, am Freitag in einer Woche sei sie wieder da, sie könnte nach dem Seminar im Café "Die Lilie" sein.
Das rührte ihn, ein Gefühl tragisch schönen Schmerzes begann in ihm aufzusteigen.
Nach dem Essen ging er mit ihr über gefallenes und gelb-rötlich gefärbtes Laub der Platanenallee, hinauf zum kleinen Rasenhügel, den Blick auf die sich senkende Sonne, deren Licht die Ränder grauer Wolken hell und glänzend erscheinen ließ. “Ein Bild wie ein Symbol für meine Seele” sagte er mit einer Mischung aus Wehmut und Selbstmitleid. Sie antwortete nicht, sondern schob ihren Arm unter den seinen und schmiegte sich leicht an ihn.
Er brachte sie zur Straßenbahnhaltestelle, wollte sich von ihr verabschieden, doch bittet sie ihn mitzukommen, sie bis zum Bahnhof zu begleiten.
Auf einer Bank für zwei setzen sie sich nebeneinander, sie ergreift erneut seinen Arm, hakt sich unter und schmiegt ihre Wange an seine Schulter, sagt aber nichts.
Er ist unsicher, ob er etwas sagen soll, doch wozu, denkt er und lässt sich gleiten, er will nur fühlen, dass sie jetzt wieder für eine kurze Zeit neben ihm ist, sich an ihn schmiegt, drückt ab und zu ihren Arm und sie schmiegt sich ab und zu etwas stärker an, bis sie am Bahnhof ankommen.
Beim Aussteigen fühlt er Glück und Beklemmung, weiter schweigend gehen sie zum Bahnsteig, ihr Zug rollt ein, Lautsprecher scheppern, Menschen wimmeln um sie herum, Tauben flattern auf, sie stehen einander gegenüber, schauen sich in die Augen, er ist wieder traurig und wahrscheinlich kann sie es an ihm sehen.
Er sagt dann: "Du musst einsteigen", sie lächelt wieder, und er sagt, "Wenn Du mich so anlächelst, bekomme ich den Wunsch, Dich zu küssen."
Da überfliegt tiefes Rot ihr Gesicht und sie antwortet: "Wenn Du mich küsst, weiß ich nicht, was mit mir geschieht".
Ein Pfiff, der letzte Aufruf einzusteigen, "Du musst jetzt einsteigen" sagt er. Sie hebt die Arme: "Komm, schnell, umarme mich", er umfasst sie, drückt sie und spürt ihre Brust, sie presst sich an ihn, er spürt ihre Hüften, sie sucht mit ihrem Mund seinen Hals, küsst die Haut.
Der Schaffner steht in der Tür des Wagons, sie läuft los, lässt ihn aber nicht los, reißt ihn mit, steigt ein und zieht ihn auch hinein, geht rasch, sucht ein Abteil für sie allein und zieht die Vorhänge zu.
Samstag, 11. November 2023
365+ Folge 17: Anmerkung zu den 10 Geboten
alles menschliche ist vergänglich
und der Erosion des Irrtums
ausgesetzt.
Darum kann es keine auf ewig geltende
Verhaltensnormen geben,
auch die 10 Gebote
nicht!
Exkurs: Am Rande des Abgrunds!
Quelle: hier! |
Wer an der tiefen Schlucht
des Lebens,
weil er jenseits der Schlucht
Besseres und Schöneres
erhofft,
der muss in den Abgrund,
darf nicht zurück,
wo keine Schlucht
aber auch
kein Sternen-Himmel,
sondern muss hinab
und vom Grund
hinauf
zu neuem Sonnen-Himmel!
Wieder und wieder!
Immer
wieder!
365+: Folge 16: Von der Reinheit
365+: Folge 15: Wissenschaft und Glaube
"Wissenschaft ist die eine Hälfte,
Glauben ist die andere."
Dem sei hinzugefügt:
Wissenschaft ist die untere Hälfte,
Glauben die obere!
365+: Folge 14: Das oberste Ziel, die Fortpflanzung
Zwei Möglichkeiten der Fortpflanzung sind dem Menschen hauptsächlich gegeben:
und
die Fortpflanzung des
Geistes.
Die Fortpflanzung
revolutionären Geistes
sollte dabei
an Bedeutung
gewinnen!
365+, Folge 13: Zwangseinweisung in die Psychiatrie
Exkurs: Die schöne Seele
Dein Körper,
365+, Folge 12: Freiheit und Gott
365+, Folge 11: Bedingung für vollkommenes Glück
ist ein Abglanz des zukünftigen,
des vollkommenen Glücks,
das einst sein wird.
Wir alle aber müssen
es uns erarbeiten
und
erleiden!
Donnerstag, 9. November 2023
365+, Folge 10: Cogito, ergo sum!
Einer der berühmtesten Sätze der Philosophiegeschichte lautet: "Cogito ergo sum", "Ich denke, also bin ich" von René Descartes, dem französischen Philosophen, dem ein erheblicher Anteil an der Begründung des philosophischen Rationalismus zugesprochen wird.
Ich erlaube mir allerdings, diesen Satz abzuwandeln in: "Ich bin, also bin ich", denn ich bin ja auch, sofern ich nicht denke.
Das "Cogito" der Prämisse - des vorausgeschickten Satzes also - genießt in der Beweisführung, dass jemand sei, keinerlei Exklusivität. Ich laufe, also bin ich, ist unter philosophisch-publizistischen Aspekten wenig spektakulär, aber auch richtig.
Exzitatorisch dagegen der Buchtitel: "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?", des deutschen Philosophen Richard David Precht: logische Makulatur, philosophisch-publizistisch eine wirkungsvolle Kapriole.
365+, Folge 9: Narzissmus und Zufriedenheit
Eine erfahrene Therapeutin - oder war es ein Therapeut, ich weiß es nicht mehr, ich las es. ohne mir den Namen zu merken, den Inhalt aber sehr wohl - sagte also:
"Einen Narzissten zu bewundern oder besonders herauszustellen, ist wie einem alkoholkranken Menschen eine größere Menge Alkohol in seinem Mittagessen zu servieren: in der Sauce, dem Nachtisch und dazu ein Tee verfeinert mit Rum", so dem Inhalte nach waren die erfahrenen Worte.
Und das Verhängnis nimmt seinen Lauf: Das muss nicht geschehen, kann aber geschehen.
Einem Narzissten wohlbegründete Kritik zu servieren, kann dieser aber oftmals nur schlecht verdauen: Er ist verletzt und Verletzung bleibt Verletzung, wenn auch bedingt in der Persönlichkeitsausprägung, und sinnt auf Rache. Erneut nimmt ein Verhängnis seinen Lauf.
Am besten ist die ehrliche Zufriedenheit mit dem eigenen Hervorbringen und Erringen. Nicht aber die autosuggestiv herbeigeredete Zufriedenheit!
Die autosuggestive Selbstzufriedenheit kann sich einstellen, wenn man um etwas sehr gerungen, schwer gelitten, denn dann braucht man das Gelingen, wagt es nicht mehr, sich kritisch zu sehen, Erschöpfung droht zur Verzweiflung zu werden und tiefen Niedergeschlagenheit.
Welcher Leser ahnt, welcher Betrachter oder Hörer wissen um die Qualen der Schöpfung von Künstlern und Philosophen?
Vor meinen Augen habe ich immer wieder Nietzsche, der so oft in die Irre ging aber der war, für mich, der die Ewigkeit - die Ewigkeit - am besten verstanden hat.
Zufrieden war er nie mit seinem Werk, gelegentlich hochgestimmt, dann überstimmt, bis zum Zusammenbruch.
Ich erwähne es nur en passant: ich musste Jahrzehnte danach suchen bis ich annähernd das gefunden und entwickelt und ausdrücken konnte, was in mir ("en passant" erklärt "The Big Greek" in diesem Video etwa ab Minute 7)
365+, Folge 8: Vorbereitung auf den eigenen Tod
vorbereitet sein,
gut vorbereitet sein,
macht vieles leichter im
Leben!
365+, Folge 7: Unumstössliche Gewissheit
unumstößlichen Gewissheit werden.
Sollte dies von einem Glaubenden
behauptet werden,
liegt eine Selbsttäuschung vor
und Vorsicht ist geboten!
Dienstag, 7. November 2023
Sonntag, 5. November 2023
365+, Folge 6: Über die Hölle
Die Existenz der Hölle zu lehren, gleichgültig ob an Erwachsene oder Kinder, ist Psychoterror und Hate-Speech!
Mit der vermeintlichen Existenz einer Hölle sollen Menschen so unter Druck gesetzt werden, dass sie einen bestimmten Glauben annehmen, sich Verhaltensanweisungen fügen, ohne sich zu wehren oder zu widersprechen sondern aus Angst, aufgrund von psychischem Terror.
Ich bin für vollumfängliche Toleranz gegenüber allen Religionen, aber Religionen, die die Existenz einer Hölle lehren, sind menschenfeindlich und verstoßen fundamental gegen die Menschenrechte, nach denen die Würde eines jeden Menschen unantastbar sein soll.
Wie sollte die Würde eines Menschen auch nur im Ansatz bewahrt werden können, wenn er befürchten soll, unendlich und auf ewig in einem Höllenkeller gehäutet, dann ausgeweidet und verbrannt und nach kurzer Verschnaufpause sowie Wiederinstandsetzung des Leibes alles noch einmal - falls er nicht entkommen ist - bis in alle Ewigkeit?
Qua Definition können Religionen, die derartiges lehren, weder freiheitlich sein noch friedliebend. Die ungestörte Religionsausübung muss in dieser Hinsicht genauer gefasst werden, damit sie nicht in direktem Widerspruch zu Artikel 4 Absatz 1 des Grundgesetzes gerät, wo es heißt: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen Bekenntnisses sind unverletzlich."
Das Grundgesetz darf nicht ein Instrument der Unterdrückung und Freiheitsberaubung werden, denn damit würde es sich selbst widerlegen und unwirksam machen. Es wird immer Interessenkonflikte und offene Fragen der Werte sowie deren Auslegung geben, bei der Frage, ob eine "Hölle" existiert, muss aber gelten:
- Die Hölle existiert nicht!
- Jede öffentliche Lehre von einer Hölle im Rahmen einer Religion muss mit Strafe geahndet werden und mit weiteren begleitenden Maßnahmen gesetzlich unterbunden.
365+, Folge 5
Krieg und das Klima retten!
Wir können den Frieden heute nicht retten,
aber das Klima wollen wir retten?
Es bleibt nur diese Schlussfolgerung:
Die Menschheit hat die Tendenz,
ihre Intelligenz weit zu überschätzen.
Samstag, 4. November 2023
365+, Folge 4
Erlösung und Erhabenheit!
Es gibt keine Erlösung im irdischen Leben,
aber es gibt Momente, da fühle ich mich mehr
als nur beschwingt,
spricht
das Erhabene,
erhebt mich,
für Momente und Minuten.
Wichtig ist dann,
wieder hinabzugleiten,
nicht zu fallen,
und sich zu sagen, es gibt
keine Erlösung in diesem Leben,
aber es gibt gelegentlich
Erhabenheit und diese Momente
tiefen Glücks.
365+, Folge 3
Verzweifeln am Leben!
Wir besitzen die Wahrheit nicht,
wir können ihr nur näher kommen.
Aber ist die Wahrheit nicht zum Verzweifeln?
Die Wahrheit ist,
dass Leben immer wieder entsteht und entstehen wird.
Leben, das dauerhaft verzweifelt,
wird untergehen.
Daraus folgt:
Es wird Leben entstehen, das nicht mehr
verzweifelt!
365+, Folge 2
Mehr Freiheit für Frauen,
mehr Gerechtigkeit für Frauen
wird nicht durch
eine Verstümmelung der Sprache erreicht,
sondern durch die Freiheit des Glaubens,
Freiheit der Kopfbedeckung,
Freiheit den Partner oder die Partnerin
frei wählen zu dürfen,
Freiheit, sich vom Partner trennen zu dürfen,
ohne dafür verprügelt zu werden oder ermordet,
Freiheit in der Öffentlichkeit nicht belästigt zu werden,
Freiheit im Privaten nicht bezwungen und nicht gezwungen zu werden.
Mir scheint aber, dass vielen Aktivist/*Innen die
Verstümmelung der Sprache inzwischen wichtiger geworden,
als für die Befreiung der Frauen zu kämpfen.
Wie so oft in der Geschichte der Menschheit
führt der Kampf für die Freiheit
in eine neue Sklaverei
und legt uns deren Ketten an.
Donnerstag, 2. November 2023
365+, Folge 1
Wahrhaftigkeit
Als mein Vater mich als Kind einmal zu sich bat und vor mir sitzend, sozusagen auf Augenhöhe, freundlich fragte, ob ich derjenige gewesen sei, der aus der Flasche mit "Korn", einem klaren Schnaps, getrunken hätte, sah ich mich gezwungen, es ist mir bis heute ziemlich deutlich bewusst, zu lügen. Nicht zum ersten Mal, nehme ich an, aber dieses Mal sehe ich noch und fühle es noch innerlich. Ich antwortete beklommen, nein, das sei ich nicht gewesen.
Daraufhin forderte mein Vater mich auf, die linke Hand zu heben und ihm den kleinen Finger entgegenzustrecken, er würde überprüfen, ob ich die Wahrheit sagte. Nachdem er mit seiner starken, vom Arbeiten etwas rauen Hand meinen kleinen Finger eine Weile umfasst hatte, die Mutter im Hintergrund, bügelnd aber andächtig auf die Auswertung wartend, teilte er mir mit:
Die Überprüfung habe ergeben, dass ich gelogen hätte. Mir war nicht klar, wie er das herausgefunden hatte, aber es entsprach den Tatsachen. Ich musste zusagen, in Zukunft nicht mehr aus jener Flasche zu trinken, woran ich mich mehr oder weniger bis zu meinem verspäteten Pubertätseintritt hielt.
Aus Gesprächen mit meinen Mitmenschen erfuhr ich allerdings immer wieder, dass ich nicht der einzige, der gegen das Gebot: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten" verstieß.
Alle lügen, mehr oder weniger häufig und mehr oder weniger gut.
In einem Punkt aber bin ich wahrhaftig, war ich und bleibe ich es:
Mein Glaube an den Sinn des Lebens und des Seins darf nicht nachgeplappert sein, darf nicht von anderen mir eingeredet sein, darf nicht belanglos sein, den ich angenommen habe, um es mir möglichst einfach zu machen und weil ich so am wenigsten Anstoß errege.
Meine Glaubensüberzeugung musste und muss wahrhaftig sein.
Darum habe ich wieder und wieder und wieder nach ihr gesucht, einen hohen Preis im bisherigen Leben gezahlt, aber ich habe weiter gesucht, oft verzweifelt und aus einer anderen Flasche trinkend, oft aufgegeben und dann doch weiter gesucht,
ich habe gesucht,
bis ich sie gefunden!
365+, Vorwort
365+ steht für:
365
kurze
und auch
längere
Aphorismen
sowie gelegentlich eingestreute Exkurse:
- Gedichte von mir
- Mythen und Märchen, nacherzählt und interpretiert, wie Schneewittchen, Narziss und Echo, Rapunzel
- Adaptionen und Interpretationen von "Die Verwandlung", "In der Strafkolonie" von Franz Kafka und ähnlichem
Das Leben! Das Leben ist der beste Lehrmeister, den es gibt.
Ziel:
Unterhalten. Alles, was darüber hinausgeht, ist Bonus.
Gendern:
Sollte diese Reihe auch von Frauen zu lesen beabsichtigt werden, so weise ich vorsorglich darauf hin: Ich gendere nicht, da ich es für rassistisch halte. Es erschwert aus meiner Sicht Menschen, die zu uns kommen, unnötig das Erlernen der deutschen Sprache.
Politische Ausrichtung:
Ich bin weder links, noch rechts, erst recht kein Rechter oder Linker, da ich keine Schublade bin sondern ein Mensch.
Zeitplan:
Bis zur Sommersonnenwende 2024 sollen alle Aphorismen erschienen sein, da die nächsten Projekte schon geplant.
Montag, 2. Oktober 2023
Sein und Leben, Sinn und Ziel!
Essenz
I. Prolog
Um Sinn und Ziel von Sein und Leben zu erkennen, ist der Glaube ein notwendiger Schritt, Überzeugung kann nur einer beschränkten Erfahrung und Einsicht entstammen!
Ich bin überzeugt und glaube, dass das Sein ewig und evolutionär, zentrale Ausgangspunkte meines Denkens und Weltverständnisses, wissen aber kann ich es nicht.
Mein Glaube an die erneute Entstehung der Seelen und das ewige Leben ist aus allen mir bekannten Arten des Welt- und Lebensverständnisses die beste der sich mir erschließenden Möglichkeiten!
Früher oder später wird aus den unendlich möglichen Ausprägungen des Seins eine dauerhaft harmonische Zustandsdynamik verwirklicht werden; diesen Zustand nenne ich Vollkommenheit!
Vollkommenheit wird sein höchstes und tiefstes Empfinden, höchstes und tiefstes Erkennen, höchste und tiefste Idee allen Seins und deren Verwirklichung.
Diesen Glauben abzulehnen oder misszuverstehen, dem ererbten Glauben weiter zu dienen oder nach anderen Überzeugungen zu suchen, ist Teil des vielgestaltigen Weges!
Jede menschliche Seele hat die Pflicht zur Toleranz, nicht bedingungslos aber weitestgehend.
II. Sein und Leben
Die Lehre von der erneuten Entstehung der Seelen und dem ewigen Leben leitet sich unter anderem ab aus dem Entgegenwirken von evoluierendem Leben und dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, der Entfaltung von Materie und Geist, den Mysterien des Seins und aus der Unbedingtheit des Zieles vollkommener Gerechtigkeit!
Alles Sein ist mit Grund und ohne
Grund!
Weder Kausalität noch Zufall sind Geschehen und Wirken vollständig bestimmende Gesetze sondern ergänzen einander.
Das Sein ist wandelbar und schließlich evolutionär!
Das Sein, das sein muss, ist das Sein aus dem Vollkommenheit und ewiges Leben verwirklicht werden können.
Das Sein, das sein muss, ist oder wird sein, da wandelbar innerhalb der Ewigkeit.
Aus dem Zusammenspiel von Zufall und Gesetzmäßigkeit ergibt sich die Evolution des Universums: Arten des Lebens entstehen wieder und wieder, Arten des Geistes entstehen wieder und wieder, der Glaube an die Verwirklichung vollkommener Gerechtigkeit und vollkommenen Lebens entsteht wieder und wieder aus den unendlichen Möglichkeiten des Seins und Lebens, solange bis es gelingen wird!
Die Entwicklung des Universums wird zunehmend Wille statt Ablauf, Ziel statt Ergebnis.
Nichts geht verloren. Die Vergangenheit ist für die beschränkten Möglichkeiten des Menschen weitgehend verschlossen. Nicht aber prinzipiell. Durch die Entwicklung des Lebens im Universum ist eine ständige Verbesserung der Kenntnis der Vergangenheit möglich und damit der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft.
Das Leben wird solange in den unendlichen Möglichkeiten des Seins suchen, bis vollkommene Gerechtigkeit verwirklicht sein wird.
Erst wenn alle Seelen erneut entstanden sein werden und vollkommene Gerechtigkeit verwirklicht ist, wird die Evolution von Sein und Leben beendet und der II. Hauptsatz der Thermodynamik überwunden worden sein.
Bis zur Verwirklichung von Vollkommenheit und ewigem Leben bedarf es des Glaubens daran. Alle anderen Arten des Glaubens werden früher oder später sich auflösen oder untergehen.
III. Das tiefste und das höchste Seinsgesetz
Nichts ist sinnlos, alles ist mit allem im Seinsgrund verbunden.
In der Ewigkeit des Seins kann Vollkommenheit verwirklicht werden, in der Ewigkeit des Seins wird Vollkommenheit verwirklicht werden!
Jede Seele wird erneut entstehen, gesunden, sich entfalten und damit ewig leben können.
Jede Seele wird vollkommene Gerechtigkeit und Liebe, jede Seele wird vollkommene Schönheit und Glück erleben.
Die Verwirklichung des vollkommenen Seins ist das tiefste und das höchste Seinsgesetz, ist Sinn und Ziel von Sein und Leben.
IV. Von der Seele auf Erden
Der irdische Lebensweg muss sein und ist immer auch ein Suchen und Irren zwischen richtig und falsch, Schmerz und Glück.
Wir alle sind verstrickt zwischen dem, was für „gut“ und dem, was für „böse“ gehalten wird, aber nur so finden wir den Weg zur Vollendung der Evolution und vollkommenen Gerechtigkeit.
Bis zur Verwirklichung des vollkommenen Seins ist alle Erkenntnis begrenzt und unvollkommen, ist alles Empfinden begrenzt und unvollkommen, ist alles Handeln begrenzt und unvollkommen.
Daraus, dass es den Zufall gibt, das heißt Geschehen ohne Kausalität, die zweite Säule allen Seins neben dem Wirken des Seins in der Kausalität, folgt, dass es auch Schicksal gibt.
Schicksal sind wir zum Teil unterworfen, zum Teil können wir es gestalten, aber selbst unglücklichstes Schicksal wird durch die Verwirklichung der vollkommenen Gerechtigkeit in glückliches Leben gewandelt werden!
Zufall ist der tiefste Grund für Schmerz und Leid, Notwendigkeit ihr höchster, Zufall ist der tiefste Grund für Glück und Freude, Erfüllung ist ihr höchster Grund.
Jede Seele hat das Recht auf gesunden persönlichen Wohlfühlraum, danach zu suchen und zu streben!
Jede Seele hat das Recht, ihr unerträgliches Leid zu beenden!
Jede Seele hat das Recht auf ausreichende Selbstwertschätzung und Wertschätzung durch andere.
Jede Seele hat das Recht auf angemessenen Stolz, ihren Weg zum wahrhaftigen Glauben gegangen zu sein, dafür einzustehen und im Glauben weiter zu gehen!
V. Einst wird sein
Um einzufühlen und zu verstehen, um der Gerechtigkeit und Liebe willen, um unserer Schuld gerecht zu werden:
Bevor Vollkommenheit verwirklicht werden kann, muss die entsprechende Summe aus Schmerz und Leid für jede Seele gleich werden, denn jede Seele schuldet das gleiche Maß an Schmerz und Leid, muss die entsprechende Summe aus Glück und Freude für jede Seele gleich werden, denn jeder Seele ist geschuldet das gleiche Maß an Glück und Freude!
Um Vollkommenheit zu erreichen und aufrecht zu erhalten, bedarf es des vollen Bewusstseins des Weges! Jede Seele wird dieses Bewusstsein erlangen müssen und damit frei sein!
Solange Gerechtigkeit nicht vollkommen sein wird, nehmen Schmerz und Leid der Welt stetig zu, bleibt der Stachel im Fleisch!
Wir alle aber können beitragen, vollkommener Gerechtigkeit und vollkommenem Sein näher zu kommen, zumindest näher zu kommen versuchen.
Wenn allesumfassende Gerechtigkeit für eine Gegenwart erreicht, wird das Tor sich öffnen zur vollkommenen Gerechtigkeit für alle Seelen, die je gelebt, für alle Seelen, die möglich sind und wird die Welt erlöst:
Fließen gemäß den ewigen Lebensgesetzen des die Welt erfüllenden vollkommenen Seins!
Einst wird sein Vollkommenheit in Schönheit, Glück, Gerechtigkeit und Liebe!
Das All und jede Seele, die es
will, werden ewig und Liebes-Seele sein!
Wir dürfen an diese Verheißung
glauben!