Samstag, 4. Februar 2017

Über zivilen Ungehorsam!

Quelle!


Folgendes, ich darf sagen, widerfuhr mir an diesem sonnigen spätwinterlichen Morgen. Während ich nach drei diätisch geeigneten Brötchen auf der Suche, stand neben mir eine Person mittleren Alters von nicht weiter interessierender Geschlechtskategorie, blätterte im neuen "Spiegel" und riss für mich hör- und sichtbar eine der inneren Seiten zu etwa der Häfte ein.

Anschließend legte diese Person den "Spiegel" zurück ins Auslagenregal, nahm einen weiteren heraus und nach etwa einer Minute des Lesens knüllte diese Person das Titelblatt, glättete es dann oberflächlich, legte die Zeitschrift ebenfalls zurück und wandte sich dann den Brötchen zu.

Höflich wandte ich mich an die Person, ob ich den tieferen Sinn des hier eben wahrgenommen erfahren dürfe.

"Oh", lautete die Antwort, "ich hänge der Philosophie des zivilen Ungehorsams an. Wenn ich davon überzeugt, dass Hass gesät statt Liebe und Verständnis gepredigt, so wehre ich mich auf diese Weise: destruktiv auf der einen Seite aber dennoch effektiv! Und Sie? Welcher Philosophie hängen Sie an?"

"Ich vertrete die Philosophie der zukünftigen Verwirklichung Gottes und bin überzeugt, dass dieser Weg noch lang, der längste aller Wege!", entschied mich für ein Kürbiskernbrötchen sowie Roggenbrötchen und Brötchen des Dinkels, Kefir, eine Pampelmuse und zwei Peperoni aus dem Glas, das begonnen im Kühlschrank, Kaffee im Pott mit etwas Milch sowie ein Glas Johannisbeerenschorle und meine inneren Spannungszustände wurden für über ein Dutzend Minuten durch ein Gefühl des Wohlbefindens ersetzt!