Sonntag, 31. Mai 2009

Heilung (Anmerkungen zur Finanzkrise)

Es gibt nur einen Ausweg aus der Finanzkrise und der heisst:

Währungsreform!

Alles andere ist rumpfuschen, die Geldsummen, die theoretisch aufgebaut wurden, werden nicht einlösbar sein.

Geld muss in direktem Zusammenhang stehen mit dem, was erwirtschaftet: sowohl SPD, wie CDU glaubten, dieses Prinzip durchbrechen zu dürfen.

Die Party ist vorbei, nur eine

Währungsreform

schafft einen neuen Anfang!

Die Odyssee in den Worten von Gerhard Stenkamp, Teil 1

Auftakt

Muse, Du Tochter des Zeus und Göttin der Künste,
Muse, singe uns nun von jenen Taten
des ideenreichen Odysseus,
der so weit geirrt nachdem er Troia zerstört
verließ.

Er sah die Städte so vieler Völker
Und lernte sie kennen,
er litt die Qualen des salzigen Meeres,
kämpfend um seiner Seele Heil
und seiner Kameraden.

Er scheiterte und
rettete die Freunde nicht
trotz all seinem Mühen.

Sie bereiteten doch selbst ihr Verderben:
Schlachten die Rinder des Sonnengottes
Hyperion,
verloren seid ihr, Kameraden!

Muse, Tochter des Zeus,
erzähle uns und singe,
beginne wo immer Du willst.

Die Nymphe Kalypso

All die,
die den Krieg überlebten,
waren heimgekehrt,
hatten überwunden die Gefahren
des Krieges und
des Meeres.

Odysseus allein
ward gehindert zurückzukehren
zur Frau,
der geliebten:
Kalypso, die Nymphe,
hielt ihn
in ihrer gewölbten Grotte
und wünschte sich ihm zu vermählen.

Selbst als das Jahr anbrach,
das die Götter bestimmten
zu seiner Heimkehr
nach Ithaka,
gelang es ihm nicht
sich loszulösen.

Mitleid ob solchen Loses
erfüllte die Götter,
Poseidon aber verfolgte ihn weiter
mit nicht enden wollender
Bösartigkeit.

Aigisthos

Poseidon jedoch war zu Besuch bei den Äthiopiern,
in jenem am weitest entfernten Teil der Welt,
deren eine Hälfte dort lebt, wo die Sonne untergeht,
deren andere, wo sie sich erhebt.

Er hatte angenommen ein Opfer
aus Stieren und Widdern
und sass da, sie zu verzehren.

Die übrigen Götter inzwischen
hatten sich versammelt
im Palast des Olympiers Zeus,
Vater der Menschheit und Götter.

Zeus gedachte des hübschen Aigisthos,
den Orest, des Agamemnons Sohn,
getötet.

Mit Aigisthos im Sinn wandte er sich an
die Unsterblichen :

Wie erbärmlich ist es, dass die Menschen uns Götter
anklagen,
uns ansehen als die Ursache des Übels,
im dem sie hausen,
wo es doch ihre eigenen Übertretungen sind,
was sie ins Elend wirft,
Elend, das nicht ihr Schicksal war.

Denkt an Aigisthos :
Es war nicht sein Schicksal
Agamemnons Frau zu verführen,
ihren Ehemann zu morden,
als er nach Hause kam.

Er wusste: nichts als
völliges Desaster wäre die Folge,
denn wir hatten ihm Hermes gesandt,
den Götterboten,
ihn zu warnen
und weder zu töten noch zu verführen.

Denn Orest,
das sagte ihm Hermes, würde den Vater,
Agamemnon,
zwangsläufig rächen,
sobald erwachsen und es ihn zurück
in die Heimat verlangte.

Doch folgte Aigisthos nicht
dem doch so freundlichen Rat
und zahlt er nun den letzten und
den höchsten Preis für sein sündiges
Leben.

Die Rede der Göttin Athene

Athene, die Göttin der leuchtenden Augen,
antwortete Zeus:
Du, unser Vater, Sohn des Kronos, König der Könige,
des Aigisthos Tod ist,
was er verdiente,
allen das gleiche Los,
die so handeln wie er!

Doch das Elend des
weisen Helden Odysseus
bedrückt mein Herz,
so lang schon getrennt
von den Seinen,
sich verzehrend vor Sehnsucht,
weit weg auf einsamer Insel,
umspült vom Meere.

Die Insel ist schön bewaldet und
eine Göttin lebt dort,
die Tochter des arglistigen Atlas,
der kennt die Tiefen der Seen
und trägt die Säulen des
Himmels.

Es ist seine Tochter,
die den Unglücklichen gefangen hält:
sie schmeichelt und umsäuselt ihn
mit sanften überredenden Worten,
Tag für Tag,

und Odysseus, der alles geben würde,
allein nur den Rauch der Hütten seiner Heimat
zu sehen,
bleibt nichts als sich den Tod
zu wünschen.

Doch dein olympisches Herz,
oh Zeus,
bleibt ungerührt.

Sag mir:
all die Opfer, denen
Odysseus sich unterwarf
auf den Ebenen Troias
finden keine Gunst bei Dir,
warum zürnst Du
Odysseus?

Freitag, 29. Mai 2009

Der Pianist - Kurzgeschichte

Georg hatte mich angerufen: „Ich habe eine Überraschung für Dich!“

„Ah ja, was ist es denn?“

„Weißt Du, wer uns für heute Abend eingeladen hat?“

„Nein, sonst wäre es ja wohl auch keine Überraschung, aber lass mich raten. Hmm, Gräfin Esterházy?“ Das war als kleiner Scherz von mir gemeint, doch Georg rief: „Gut, fast, fast getroffen: Franz-Joseph Wedel, Idol und Angebeteter der Gräfin, so wie man behauptet, der Pianist!“

Ich stutzte, Gräfin Esterházy war mir ein Begriff, kam regelmässig in Klatschspalten vor, Bayreuth hier, Wiener Opernball da und was es sonst noch alles so gibt, um sich in den Scheinwerfern der Öffentlichkeit zu sonnen, aber Wedel??

Dann dämmerte es langsam: Pianist, richtig, hatte ich nicht sogar zwei oder drei CD´s von ihm? Wahrscheinlich sogar, nur schaute ich beim Hören von Pianokonzerten weniger auf den Pianisten sondern darauf, welche Stücke er spielte, ich bin eben nur ein laienhafter Genießer klassischer Musik, käme nie auf die Idee, etwas anderes von mir zu behaupten.

„Ist das nicht der, der sich vor Jahren plötzlich aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat, weil er sich mit van de Rose verkrachte?“

„Richtig und jetzt wohnt er im Ostwestfälischen und gibt nur noch Privatkonzerte für Gräfin Esterházy. Er will mit mir über die Videodigitalisierung seiner berühmt gewordenen Chopin-Etüden Einspielung sprechen und ich kann Dich als meinen Assistenten mitbringen“.

Na schön, warum nicht, hörte sich alles etwas skurril an, aber einen bekannten oder ehemals sehr bekannten Künstler kennen zu lernen schien mir durchaus reizvoll.

So standen wir abends vor einem großen Gittertor, Georg klingelte, das Tor öffnete sich automatisch, vorbei an dunklen Koniferen, wir klingeln an der Haustür, auch sie wird automatisch mit einem Summen zum Öffnen freigegeben, wir treten ein.

Was sofort auffällt ist das großformatige Ölbild im Entréebereich zum Salon: eins der Seerosenbilder Manets, Manets?, nein Monets, ich verwechsle die beiden ständig, jetzt nur keine dummen Sachen sagen und als Kulturbanause dastehen!

Wir treten in einen großen Raum mit einer langen Glasfensterfront, an der gegenüberliegenden Wand mehrere schwarze Sofas und am Ende des Raumes, auf einer Art Sockel, alles beherrschend ein Flügel, daneben in einem Sessel, ein Herr schwer bestimmbaren Alters, kastanienbraunes, nach hinten gekämmtes Haar, die Schultern leicht vorgebeugt, die Hände einander haltend: das musste Wedel sein.

„Nun“, rief er, „hast Du den Weg wieder einmal zu mir gefunden, teurer Freund.“

„Ich halte mich allein an die Abmachung: nur Du rufst mich an!“

„Gut so! Wen hast Du denn da mitgebracht? Junger Mann, haben Sie den Manet über der Tür gesehen?“ und grinst mich an.

Mir fällt nichts besseres ein als:

„Wissen Sie, in vielen Dingen bin ich nur eine Art Banause, ich dachte zunächst, es sei ein Seerosenbild Monets, lasse mich aber durch sie, Maestro, gerne eines besseren belehren!“

„Ha, hast Du das gehört, Georg, was hast Du mir denn da für einen Stutzer mitgebracht, noch keine zehn Sekunden hier im Salon und wagt es schon mir zu widersprechen! Aber dein Freund hat den Test bestanden! Ich mache das mit jedem, der mich zum ersten Mal besucht, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, denn es gibt drei Kategorien Menschen: Pöbel, Bewunderer und das Genie. Sie junger Mann, dürfen sich zu den Bewunderern zählen.“

Na da war ich ja sehr froh, dass mir diese Ehre zuteil wurde, sagte aber nichts, versuchte zu lächeln, was Wedel nicht bemerkte, da er begonnen hatte, sich etwas umständlich aus seinem Sessel zu erheben, ging dann auf den Flügel zu und wandte sich an mich:

„Wissen Sie, was das hier ist, junger Mann?“ und hob bei der Frage sehr energisch seine Stimme.

„Ein Flügel?“ stotterte ich leicht.

„Ein Flügel sagen sie, ein Flügel? Mein Herr, das ist kein Flügel, das ist ein Steinway, das ist etwas ganz anderes als ein Flügel: ein Steinway, Steinway, mein Herr! Das heisst Perfektion, das heisst Himmel, Paradies! Aber es gibt ja genug Banausen, die den Unterschied zwischen einem Steinway und etwas gewöhnlichem noch nicht einmal hören: Pöbel eben.“

Er ging langsam um den Flügel herum, setzte sich auf die davor stehende Klavierbank, klappte den Deckel auf und fing an mit seinen Fingern zu flattern, so als wolle er diese ein wenig geschmeidiger machen.

„Ich habe Tasten aus Elfenbein, hatte eigens nach Hamburg telefoniert, dort weiß man mich zu schätzen und ist meinem Wunsch selbstverständlich nachgekommen. Ich brauche das besondere und werde nie Repräsentant der Masse oder des Gemeinen sein. Alles gleichmachen, runtermachen. Fußballstadien, ja, meine Herren, das lassen sie bauen, größer und größer: Amphitheater unserer Zeit, Tempel der Geschmacklosigkeit.“

Plötzlich stürzen seine Hände hinab und beginnt er zu spielen: Rachmaninow, zweites Klavierkonzert, beginnt aber nicht vorn, sondern mittendrin, dieses tamm, tatata, tamm, diese gewaltige Auflösung der vorher so höchst zugespitzt aufgebauten Spannung! Mir läuft eine Gänsehaut über den Rücken, bin zutiefst fasziniert über die Kraft des Ausdrucks, es ist mir, als ginge die Musik mir direkt ein und packte mich unwiderstehlich , dann das Hinübergleiten vom „tamm“ ins feine Schweben über den Tasten; mir steigen Tränen auf. Dabei wiegt Wedel seinen Kopf, den ganzen Oberkörper so selbstverloren, so selbstvergessen, mit allen Zeichen innerer Entzückung auf seinem Gesicht, dass ich ihn zugleich bewundere und beneide.

So abrupt wie er begann, so abrupt setzt er ab, noch ein leises Lächeln auf den Lippen, niemand sagt etwas, Georg und ich warteten und wagen nicht etwas zu sagen, so als müsse Wedel aus einer Art Trance erwachen.

„Van de Rose, es ist seine Schuld, dass ich aufhörte“, flüstert er, „er konnte mich nicht leiden, er hatte Angst vor mir, ja, jawohl: Weil ich kein Kriecher bin, wie alle in seinem Orchester, ducken sich weg, ich aber habe im ins Gesicht geschrieen: so spiele ich das nicht, ich bin doch nicht ihre Marionette! Von dem Tag an, hat er alles getan, um mich lächerlich zu machen, Journalisten angeheuert, die schlechte Kritiken schrieben, alle bestochen: den Rundfunk, das Fernsehen, alle und als dann Grammophon den Vertrag nicht mehr verlängern wollte, wusste ich, was ich zu tun hatte. Die Pistole lag bereit.
An jenem Abend kam die Gräfin zu mir nach Hause, ohne Anmeldung. Als ich ihr von meinem Entschluss erzählte, warf sie sich vor mir auf die Knie, nahm meine Hände und küsste sie unter Tränen.
Meine Herren, ich habe viele Frauen „geliebt“, wie man so sagt, ich musste nicht suchen, sie kamen zu mir, ich musste allein wählen und wenn es zwei waren, so unterließ ich selbst das, sie verstehen, nehme ich an.
Aber als die Gräfin unter Tränen vor mir kniete, da fasste ich einen Entschluss: ich würde mir keine Kugel durch den Kopf jagen, nein, aber ich würde künftighin entsagen, meine Keuschheit als Opfer und Medizin, um rein und klar einzutreten in die höchste Sphäre der Kunst an der Musik.
Mich lösen vom irdischen, das doch immer nur klein und widerwärtig, wenn man genau genug hinschaut, hinauf in das Himmelreich der Musik.
Das war und ist meine Aufgabe, die einzige Aufgabe, die mir hier auf diesem jämmerlichen Planeten noch verbleibt.
Ich konnte ihn riechen, den Schoß der Gräfin, wir waren beide bereit, aber ich teilte ihr meinen Entschluß mit. Sie umarmte mich, küsste mich und rief, sie werde mich ihr Leben lang verehren und meine Musik lieben. Sie gehört zu den Auserwählten, denen ich noch ein Konzert gebe.“

Georg und ich standen noch immer an der Stelle, an der wir beim Eintreten stehen geblieben waren, Wedel hatte uns weder die Hand gegeben noch sonst wie begrüßt, alles was wir an Bewegungen bisher ausgeführt, war uns leicht nach links zu wenden, um seinem Klavierspiel besser folgen zu können.

Wedels Gesicht sah jetzt erschöpft aus, als er fortfuhr, an mich gewand: „Kennen sie Schopenhauer, mein Herr? Einer der ganz, ganz wenigen Autoren, die ich überhaupt noch zur Hand nehme. „All unser Übel kommt daher, daß wir nicht allein sein können.“ hat er geschrieben und recht hat er. Ich habe der Lust am Fleische abgeschworen, um mir die Pforte in den Himmel der Musik ganz zu öffnen.
Ich weiß, die Gräfin leidet, ich habe ihr dieses Opfer gleich mir auferlegt, damit sich ihr Geist öffne und lerne, die Ewigkeit schon auf Erden zu atmen!“

„Wieso Opfer, Herr Wedel, ich habe erst letzte Woche im neuen Adelsbrief gelesen, dass sie Hand in Hand mit einem Bürgerlichen gesehen wurde, irgendein Schriftsteller, glaube ich.“

Wedel starrt mich an, ich hatte zunächst den Eindruck, als sei er rot geworden, dann aber fast leichenblass, er hebt seinen rechten Arm, zeigt mit seinem Zeigefinger auf mich, der leicht zu zittern scheint und schreit:

„Was, was sagen sie da, sind sie von Sinnen, wollen sie hier impertinent werden, sie geistiger Gnom, wollen sie die Gräfin in den Dreck ziehen, sich lustig machen über unsere heilige Liebe und Hingebung aneinander. Wer sind sie Wurm, dass sie es wagen, hier in meine heiligen Hallen einzudringen und mich und die Gräfin in übelster Form zu beschimpfen, sie Dreck, sie nichts.“ Da muss er stoppen, denn das Crescendo seiner Stimme hat sich derart überschlagen, daß nun ein heftiger Hustenanfall folgt. Er beugt sich vornüber und hält sich mit der rechten Hand den Hals, fast als müsse er erbrechen.

„Franz-Joseph“, ruft Georg, „ich bitte dich, mach doch meinen Freund nicht verantwortlich für das, was nichts anderes als Schmierenjournalismus, ich bitte Dich!“

Es dauert Minuten, bis Wedel sich langsam wieder erholt, nur krächzend bringt er heraus:
„Ich weiß, ich weiß, daß die Gräfin nur mich liebt, niemand sonst, sie ist mir ergeben, sie verehrt mich und würde mich nie für einen schnöden Schmierlappen hintergehen, ich weiß das. Gib mir das Telefon, Georg“ und mit zittrigen Fingern ruft er an

„Besetzt, seit drei Tagen immer nur besetzt, besetzt! Angerufen hat sie mich auch nicht!“
Fast stöhnend ruft er: „Susanna, meine Susanna, was tust Du mir nur an.“, er starrt lange regungslos vor sich hin und dann, erst langsam aufquellend, stärker werdend, zum Strom sich formend, rollen große Tränen über seine Wangen. Es kommt mir so vor, als hätte er Jahre nicht mehr geweint, eine Flut von Tränen, die er zunächst wegwischt, doch dann ganz frei laufen lässt, es durchschüttelt seinen Oberkörper, er wirft den Kopf zurück, wirft sich vor und weint und weint.

Behutsam tritt Georg an ihn heran, setzt sich zu ihm auf die Klavierbank und nimmt ihn zärtlich in den Arm.

Ich weiss nicht mehr wie lang, aber es kam mir lange vor, dann ist nur noch Stille, ich höre meinen eigenen Atem, da setzt sich Wedel wieder ans Klavier und beginnt erneut zu spielen.

Schumann „Des Abends“ aus Fantasiestücke op.12. Konzentriert, zärtlich, seelenversunken.

Und ganz von vorn.

Das Problem der Einzelsocken

Wieso Problem, mag mancher fragen, warum soll eine harmlose Einzelsocke ein Problem darstellen?

Eine Einzelsocke wäre auch für mich kein Problem, aber ich habe mindestens 250 davon, schätze ich, eine ganze Bananenkiste voll, wobei ich den Deckel zwar ganz herünterdrückte, indem ich mich darauf kniete, aber die Socken drückten ihn ein Stück weit wieder nach oben.

Normalerweise hätte ich die Einzelsocken nicht in die Bananenkiste verbannt, monatelang, viele wohl jahrelang durften sie ziemlich gleichberechtigt neben den Pärchensocken liegen.

Doch dann geschah folgendes: ein Seminar, wichtiger Bestandteil: gruppenaktives Interagieren oder so ähnlich, auf jeden Fall sollten wir unsere Stühle nehmen, eine schöne Runde bilden, so dass nichts "Störendes" zwischen uns, Metaebenen erfahren werden könnten, usw.

Bei solchen Aktionen kann man sich meistens ausruhen, entspannen und lässt die anderen machen, wenn man aber Lust hat, schaltet man sich ein, gibt zu verstehen, dass etwas Wichtiges das eigene Herz bedränge und nun seinen direkten Weg zu den Herzen der anderen Gruppenteilnehmer suche: Seminarleiter fördern soetwas generell.

Ich hatte meine "Rücklehnphase", ein bisschen abschalten, andere agieren lassen und in Augenschein nehmen. Mir gegenüber sass die Kollegin des Tochterunternehmens, zwei Stockwerke höher, hatte Sie bisher nur im Treppenhaus getroffen und der Kantine, ein Wort mit ihr gewechselt noch nie, obwohl ich durchaus Lust dazu gehabt hätte.

Nun war offensichtlich der Tag gekommen, nun war es praktisch unmöglich, nicht mit ihr in Gespräch zu kommen, ausserdem sass sie mir direkt gegenüber (ich hatte ein wenig nachgeholfen).

Alles begann ausserordentlich gut: während sie die ersten fünf Minuten meinem Blick so leicht auswich, schaute etwa zwanzig Zentimeter an meinen Augen vorbei, gab es dann den Moment: unsere Augen treffen sich und sie lächelt, kein zurückhaltendes, nein ein völlig offenes, erstaunliches Lächeln für den ersten Blickkontakt.

Natürlich habe ich Takt genug, um dann höflich den Blick abzuwenden, hierhin, dorthin, sage ein Sätzchen, alles nur mit der Absicht ihrem Blick wieder zu begegnen und richtig: zum zweiten Mal. Wie ein schönes Hasch-mich-Spiel.

Wieder Zeit, dass ich etwas sage, diesmal ausführlicher, komplexer: Bewusstseinsebenen, meinThema, damit sie gleich merkt, was ich intellektuell drauf habe.

Ich spreche, führe auch Freud an, da platzt sie los, lacht und hält sich anschliessend die Hand vor dem Mund.

Nicht nur ich, auch der Seminarleiter sind irritiert, er fragt nach ihrem Befinden, ihren Gründen.

Offensichtlich kann sie nicht mehr, prustet und bringt schubweise hervor:

der Herr - mir gegenüber - hat zwei, zwei - verschiedene Socken an!

Selbst der Seminarleiter, obwohl sich beherrschend, ist amüsiert.

Am Morgen hatte ich wohl übersehen, dass hellblau sich doch recht deutlich von schwarz abheben kann. Bisher hatte noch nie jemand gemerkt, wenn ich zwei Einzelsocken anhatte, deren Farben sich nur leicht unterschieden, so kamen letztlich alle Einzelsocken zu ihrem Recht, meine Füsse kleiden zu dürfen.

Das Seminar lief dann in recht lockerer Form weiter, ich konnte Boden gut machen, indem ich statt über Bewusstseinsebenen über Konventionen sprach, sogar den kühnen Plan entwickelte, diese Angelegenheit zum Anlass zu nehmen, das noch einmal ganz persönlich nachzubesprechen: aber sie war unmittelbar bei Beendigung des Seminars entflogen.

Ich besorgte mir die Bananenkiste und gelobte: sechs Wochen; Socke für Socke
und ich habe das "Problem" gelöst.

Jakob - Kurzgeschichte

Jakob, das zweite Kind der Marie-Luise Gerbauer, Aushilfskraft in einer Wäscherei, unehelich geboren, war eigentlich ein liebenswertes Kind: viele streichelten seine Locken, fassten ihm unters Kinn, „Ach, der kleine Jakob“ und als er eine Brille bekam, weil er leicht schielte, wurde das nicht weniger, eher mehr.

„Kannst Du mir helfen, Jakob, ich bücke mich nicht mehr gerne, mir ist der Schlüssel runtergefallen, wo ist er denn?“ und eifrig hatte er ihn schon, der kleine Jakob, „Ich habe ihn, Frau Leuter, hier ist er:“

Frau Leuter streichelte dann seinen Kopf, sie drückte ihn und fragte: „Hast Du viele Freunde?“

„Nein, Frau Leuter, ich habe keine Freunde, sie mögen mich nicht, ich schiele.“

„Du schielst, das habe ich noch nicht einmal bemerkt, Du schielst doch nicht, schau mich an“, nahm in ihre warmen Hände sein Gesicht und schaute ihn direkt an.

„Stimmt, etwas schielst Du, leicht, deswegen mögen dich die anderen Jungens nicht?“

„Ich weiss es nicht, sie sagen auch, ich sei der Sohn einer Hure.“

Frau Leuter liess die Hände fahren, „Jakob, lieber Jakob, was ist denn das, was redest Du denn hier, wer sagt das, sag mir, wer das sagt.“

„Alle, es gibt keinen Jungen, der nicht Hurensohn zu mir sagt.“

Frau Leuter stand auf, drehte sich um, öffnete den Schrank, nahm Tassen heraus, öffnete zwei Schubladen, das Geräusch von Besteck, Schweigen.

„Hast Du einen Klassenlehrer?“

„Nein, eine Klassenlehrerin“

„Wie heisst sie denn? Hast Du was dagegen, wenn ich mit ihr spreche?“

„Nein, hab ich nicht, sie ist nett,“

„Jakob, iss, das ist leckerer Käsekuchen mit Rosinen, den magst Du doch,, ich habe an Dich gedacht, als ich ihn machte, iss ihn bitte.“ strich sein Haar und schaute sehr seltsam, so wie Jakob es noch nie gesehen.

Drei Tage später, im Mai, fand man Jakob:

Er hatte sich erhängt.

Brandbrief 1 zur Finanzkrise

Mathematik wird oftmals als Unterrichtsfach nicht sonderlich geschätzt, sind doch diese Brillenträger, die sich daran erfreuen, im Sport nicht selten schlecht., die drei Meter vor dem Tor versuchen, den Ball zu treffen und noch immer daneben hauen.

Solche Typen bringen es auch nicht in den Bundestag, da sitzen Juristen, Beamte, aber wenig, die nur die Grundzüge der Diffenzialrechnung, von Integralrechnung schweigen wir lieber, kennen.

Mathematik ist aber in diesen Zeiten so nötig wie noch nie.

Geldsummen können nicht dauerhaft stärker wachsen als das, was real erwirtschaftet wird.

Real werden wir nicht reicher, schrumpft die Wirtschaft, jetzt rauscht es runter in ein nie gesehenes Loch, Geldsummen werden aber insgesamt nicht weniger.

Die Hauptursache ist: der Staat lobt Zinsen aus, die er nicht wird zahlen können, er lobt sie aus, um das Geld zu bekommen. Das machen Deutschland, Griechenland, Spanien, USA und und und, eigentlich alle, je mehr man ihnen misstraut, umso höher müssen die Zinsen sein.

Den Effekt nennt man Schere: wir werden zwar nicht reicher, real, aber Geldsummen häufen sich auf.

Dafür, dass Menschen Geld geliehen haben, dürfen sie sich jetzt auf alle Ewigkeiten ausruhen, sie sind kein Risiko eingegangen, der Staat geht nie pleite, wer eine Million hat, kann prima davon leben, keine unternehmerische Leistung mehr, nichts, nur noch kassieren.

Der normale Mittelständler muss aber sechs, sieben, acht Prozent Zinsen zahlen, lässt sich vielleicht darauf ein, wenn er Glück hat, überlebt er, in den nächsten zwei Jahren werden viele aber nicht überleben, weil die Wirtschaft nicht wächst.

So geht unsere Wirtschaft jeden Tag ein Stück weiter zugrunde.

Geldsummen dürfen nur so wachsen wie Realwirtschaft wächst, sonst haben wir eine Schere, eine Blase, Gift, das lähmt.

Der Staat soll endlich zugeben, dass er selbst pleite und eine

Währungsreform gehört her,

ein Neuanfang!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Stehen wir vor einer Apokalpse?

Das wissen wir nicht, wir können es nicht wissen, weil wir die Wahrheit nicht kennen.

Alle Physik ist nur Näherung an die Wahrheit, kein ernsthafter Physiker wird behaupten, er kenne die Wahrheit, alles, was ein Physiker sagen kann, ist: bisher war es so, bisher funktionierte das auch, ob es immer so bleiben wird, zeigt allein die Zukunft.

Einsteins Relativitätstheorie ist eine gute Näherung, so wie die Newtonsche Mechanik, aber bisher immer nur Näherung und Näherung ist nicht die Wahrheit.

Deshalb auch sind Äusserungen der Bibel und des Korans abzulehnen, es gäbe eine Apokalypse, ein schon existierender vollkommener Gott habe das geoffenbart.

Viele Fehlerquellen liegen hier vor: Jesus und Mohammed waren ziemlich sicher fehlbare Menschen, hinzu kommt bei beiden, dass weitere fehlbare Menschen das aufschreiben mussten.

Ich habe noch nie gelesen, dass Jesus oder Mohammed das Aufgeschriebene autorisiert hätten, z. B.: dicker Stempel, "Jesus Christus" oder "Mohammed, letzter Prophet der Welt".

Auch zu ihren Zeiten gab es Stempel, archäologisch nachgewiesen, aber nichts da: ich behaupte: sowohl Jesus wie Mohammed haben den Stempel verweigert, der ihre Autorisierung für alle Zeiten deutlich hätte machen können.

Also liegen automatisch Fehler vor.

Der gravierendste ist: an die verkündete Apokalypse in Bibel und/oder Koran zu glauben, denn wer an den Untergang der Menschheit glaubt, ja,

der schaltet sich einfach selbst aus und möglicherweise den Rest der Menschheit dazu (hängt vom Job ab).

Wer für das Überleben der Menschheit, sollte nicht an "wahre" Offenbarungen glauben, sondern

"YES, WE CAN SURVIVE!"

Wer ist Gott

Gott, der einst sein wird, wird sein allmächtig, vollkommen, ewig, das vollkommene Glück, die vollkommene Liebe, die vollkommene Gerechtigkeit, die vollkommene Schönheit und wird sein, was Menschen nicht wissen in Worte zu fassen.

Menschen sind zum Gott, der einst sein wird,wie die ersten Aminosäuren, die vereinzelt in den gewaltigen Ozeanen schwammen, zum Menschen - wahrscheinlich ist der Abstand noch viel grösser.

Menschen aber können der Keim sein des Gottes, der einst sein wird, das muss unser Glaube sein, unsere Hoffnung.

Der vollkommene, allmächtige Gott existiert noch nicht, es gibt keine Offenbarung, wer das Evangelium für die Wahrheit hält, irrt, wer den Koran für die Wahrheit hält, irrt.

Warum sollten ausgerechnet vor zweitausend Jahren oder 1400 Jahren oder überhaupt bisher Engel erschienen sein, die eine absolute Wahrheit erzählen, heute würde man das als psychische Störung betrachten.

Schauen wir uns die Evangelien an, den Koran: was ist überhaupt gesichert, das Jesus oder Mohammed so gesagt hätten?

Wenn schon Engel im Auftrag eines vollkommenen Gottes niederschweben, so bringen sie ein unzerstörbares Buch mit, meinetwegen auch eine ganze Bibliothek, da steht dann unzerstörbar drin, in allen Sprachen dieser Welt, was der sogenannte allmächtige Gott will.

Wir aber müssen uns herumschlagen mit Übersetzungen, Fehlern beim Übersetzen, unerträgliche Drohungen gefallen lassen, das hätten wir zu glauben, sonst ginge es uns an den Kragen.

Nur die Wahrheit führt zum Licht!

Weder die Evangelien noch der Koran sind in der Lage, den Weg in die Zukunft zu weisen: beide verkünden die Apokalypse, den Untergang der Menschheit, dagegen müssen wir uns wehren.

Unsere Aufgabe ist es im Laufe der Milliarden Jahre, die noch vor uns liegen, Gott zu verwirklichen, das ist Gott, der unvollkommene Gott in der Welt, der zum vollkommenen Gott werden will und muss und wird.

Finanzkrise 1

Es ist ja alles gut fassbar, wenn man sich an das Wesentliche hält.

Energie ist das Produkt aus Masse und dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit, wenn ich Schülern in Berlin-Neukölln das lehre, Ihnen zeige, wie der Taschenrechner zu bedienen, können dort fünfzehjährige den Massendefekt in das Energieäquivalent umrechnen.

Sollte Finanzwirtschaft schwieriger sein?

Nein: Geld heisst gelten, jeder möchte mit Geld was kaufen, um es zu essen, zu trinken, das ist ja erstmal das wichtigste, es warm zu haben, Medikamente, Kinder versorgen und noch so manches andere.

Rechnet man das, was wir heute Realwirtschaft nennen, zusammen, so sprechen wir vom Bruttosozialprodukt, BSP, heisst nun mal so, warum, weiss ich nicht genau, ich würde es gesamtwirtschaftliches Arbeitsergebnis nennen.

Dem gegenüber steht Geld, eine bestimmte Geldsumme, die ständig wächst und sich aus allerlei Finanztiteln zusammensetzt, die allesamt Forderungen, Kredite sind.

Deren Summe kann man zusammenrechnen.

Nun das Geheimnis, das keines sein dürfte: die Summe all dieser Finanztitel darf mittelfristig nie deutlich schneller wachsen als unser gesamtwirtschaftliches Arbeitsergebnis, denn sonst entstehen Blasen, Hyperventilation des Finanzmarktes könnte man in Analogie zur Physiologie sagen.

Es ist Aufgabe der Bundesbank und der EZB nachvollziehbare Statisken vorzulegen, sie gehören monatlich in alle Nachrichten, damit jeder sehen kann, ob da was schief läuft.

Früher wurden M1, M2, M3 in den Nachrichten gezeigt, regelmässig, habe ich schon lange nicht mehr gesehen, denn dann hätte jeder gesehen, da läuft was schief, ausserdem gehören diese Grössen erweitert: sämtliche Geldforderungen müssen genannt und zusammengerechnet werden, verglichen mit BSP.

Haben wir eine deutliche Schere: Problem, je weiter und je länger, umso gösser.

Das ist die Ursache der Finanzkrise, der Kern.

Das ist die Basis und muss jeder lernen, genauso wie Einsteins Gleichung.

natürlich werde ich mich in den nächsten Wochen weitergehender äussern:

zum Nachdenken ersteinmal diese weingen Zeilen