Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
wie gerade der Presse zu entnehmen,
lehnen Sie die Veröffentlichung Ihres Gesprächs mit der Mailbox des
Chefredakteurs der „Bild“, Herrn Diekmann, ab. Eine solche Veröffentlichung
wäre hilfreich gewesen, um die Widersprüche zu klären zwischen Ihrer Aussage,
Sie hätten die Veröffentlichung eines Artikels über ihren Privatkredit nur „verschieben“
wollen, und der Aussage seitens der „Bild“, das stimme nicht, sie hätten die
Veröffentlichung verhindern wollen und damit das Grundrecht der
Pressefreiheit missachtet („Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift
und Bild frei zu äußern und zu verbreiten … Grundgesetz, Artikel 5 ).
Jetzt steht bedauerlicherweise
Aussage gegen Aussage und wird man sich darauf zurückbesinnen, wie wahrhaftig Sie, geehrter Bundespräsident, in der Vergangenheit waren.
Sie äußern sich auch erstaunt
darüber, dass Teile Ihrer Mailboxnachricht „den Weg in die Öffentlichkeit
gefunden“ hätten ( SPIEGEL
ONLINE).
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, das
liegt an Folgendem: Ein Gespräch mit einer Mailbox ist nicht einem Gespräch
unter vier Augen oder einem Gespräch mit einer Person am Empfängertelefon gleichzusetzen.
Eine Mailbox ist eine Maschine, die das Gesagte aufzeichnet und die von vielen
Personen viele Male abgehört werden kann, sofern diese Personen Zugang zu der
Maschine haben.
Ich hoffe, Ihnen damit bei Ihrem
Ausbildungslehrgang zu einem der besten Präsidenten Deutschlands gedient zu
haben.
Bis demnächst,
Gerhard Stenkamp
Auf diese
Mailbox haben Sie NICHT gesprochen, Herr Bundespräsident!
Bildquelle,
alle Links aufgerufen am 5.1.2012!
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