Freitag, 7. Juli 2017

Schwarzer Block!



Wenn sie mich kriegen, lass ich mich raushauen, das muss er dann machen, der Anwalt, macht ja sonst nur Schiet, aber so leicht kriegt man mich nicht! Ich bin wütend und möchte auf die Fresse schlagen, einem Bullen, gerne auch diesen Typen, die so leben, so leben wie, ja, wie Papi. 

Heute Nacht, der Sex, geil! Wie bei dem Kriegsberichterstatter, der sagte, Sex ist am geilsten, wenn Krieg ist. Die Gefahr macht geil, extrem. 

Schwarzvermummt, mit Hammer und Bengalo rotes Licht und Scherben, Panik, Angst und Schrecken, wir nehmen uns die Strasse, kämpfen für eine bessere Welt, die aber erst zu Asche verglühen muss, damit aus ihrer Asche nicht Phoenix sondern eine Welt ohne Entrechtete und Unterdrückte! 

Seitdem ich politisch denken kann, hasse ich die Mächtigen, dafür dass Rentner im Abfall wühlen müssen, Kinder verrecken und sich vergiften, um unsern Schrott zu entsorgen! Ich will mich so nicht behandeln lassen und jetzt gibt es die Rechnung: Autos müssen brennen, Strassen in Flammen aufgehen und ihr verdammtes Kapital. 

Gerne würd ich den korrupten Reichstag stürmen, ich stell mir das vor, oft, und dem Politikerpack den Prozess machen, um dann einen menschenwürdigen Staat zu errichten, dafür kämpfe ich! 

Ja, weint, bemitleidet euch selbst, den Hass und das Leid, die ihr gesät habt, bekommt ihr jetzt zurück von uns!

Zur Lage:

"Weite Teile des vor dem ersten Lauti befindlichen schwarzen Blocks ergriffen für unseren Eindruck panisch die Flucht und kletterten die Mauer hoch. Dabei ist für uns die Entscheidung, im schwarzen Block in Ketten zu laufen, auch eine Entscheidung, nicht gleich bei der ersten Konfrontation wegzurennen, sondern sich gegenseitig durch die Blockbildung zu schützen. Aus den vorderen Reihen beschlossen dann einige, sich seitlich zu stellen und neue Ketten zu bilden, aber wir wurden immer weniger und immer brutaler in die Enge getrieben, sodass wir auch die Mauer hoch flohen. Dass uns dabei zahlreiche Menschen halfen, die sich deswegen ihrerseits nicht vor dem Wasserwerfer in Sicherheit bringen konnten war ein wirklich starkes Zeichen. Doch die Angriffslustigkeit der Polizei war damit nicht zu Ende. Wir waren nun zweieinhalb Meter höher in einem erneuten Kessel gefangen, Polizeiketten an beiden Seiten, unter uns die letzten verbliebenen ca 30 Menschen die sich entschieden hatten nicht zu fliehen und sich der Polizei trotz Prügel weiter in den Weg stellten.
Die letzte verbliebene Richtung war eine Mauer hinter der es zweieinhalb Meter auf eine Betonfläche hinabging. Also kletterten wir notgedrungen weiter, weil uns der Wasserwerfer im Kessel weitertrieb und wir offenkundig auch auf dieser Ebene nicht bleiben durften. Wir sprangen also von der Mauer auf die Fläche an der Elbe und wieder konnten wir uns über Menschen freuen, die uns auffingen und so Menschen eine verletzungsärmere Flucht ermöglichten. Die allerletzten hinter uns wurden von der Polizei schließlich die Mauer heruntergeschubst. Doch auch dort war an Bleiben nicht zu denken und die Polizei trieb uns wieder zurück Richtung Auftaktkundgebung.

Wir fanden einen Weg heraus aus der Demo und suchten einen in der Hafenstraße bestehenden Ruheraum auf, versorgten erste Pfeffersprayprobleme in unserer Bezugsgruppe und brachen sodann wieder auf. Weil wir der Polizei die Genugtuung nicht bereiten wollten, dass es nur eine Gewaltorgie braucht, um einen schwarzen Block komplett zu entfernen. ... Es sammelte sich in beeindruckend kurzer Zeit ein neuer schwarzer Block und es formierten sich Ketten. Wir zogen bis auf die Reeperbahn und wurden kurz vor der Davidswache erneut gestoppt. Die Polizei prügelte sich durch die Demonstration, um den schwarzen Block zu kesseln. Bei unserem Versuch, den noch nicht ganz geschlossenen Kessel zu verlassen, trafen wir an einem flachen Zaun auf viel Pfeffer und Gewalt. Ein Faustschlag eines Beamten und Pfeffer beförderten zwei Personen aus unserer Bezugsgruppe direkt wieder zurück in den Kessel, eine Person wurde im Zaun festhängend malträtiert und bei dem Versuch einer zwischen Polizisten am Boden liegenden Person zu helfen wurden zwei weitere Leute mit viel Pfeffer eingedeckt. Wir verbrachten dann also die nächste Zeit in einer solidarischen Kneipe auf der Reeperbahn, wo ein Arzt sich um die beiden vor Pfeffer blinden Personen kümmerte."

Venceremos!