Freitag, 27. Mai 2011

Liebe Deine Feinde NICHT,

Islamische Miniatur: Ein Engel hält für den Evangelisten Matthäus das Buch, in das er schreibt! Bildquelle, aufgerufen am 2.4.2012!

hasse sie aber auch nicht, verteidige Dich und versuche zu ergründen, warum Dein Feind sich verhält, wie er sich verhält. Aber liebe Deine Feinde nicht!

Jesus erwartete das nahe Reich Gottes, das anbrechen würde und jeden, der ohne Sünde, ins Paradies führte. Um sicher zu sein, dass ohne Sünde, machte es Jesu Ansicht nach Sinn, sich nicht der Gewalt schuldig zu machen, selbst aus Notwehr nicht oder negativer Gefühle irgendeiner Art gegenüber Mitmenschen, um auf diese Weise den Eintritt in das Paradies Gottes sicherzustellen. 


Zwar brach das Reich Gottes nach dem Tode Jesu nicht wie prophezeit an, die ersten Christen aber glaubten, Jesus sei auferstanden und lebe weiter unter ihnen wie auch im Himmel an der Seite Gottes. Im römischen Reich war es zudem wenig sinnvoll, sich als Sklave gegenüber der Herrschaft zu empören. Das Gebot „Liebet eure Feinde“ brachte in der Anfangszeit des Christentums Überlebensvorteile und milderte die aggressiven Impulse infolge Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Gewalt, da Sklaven, die Widerstand leisteten, mit der Todesstrafe rechnen mussten.

Das Christentum hätte sich aber nicht in großen Teilen der Welt durchgesetzt, hätte man sich auch in späterer Zeit an das Gebot "Liebet Eure Feinde" gehalten. Das Gebot wurde ersetzt durch den Willen zu missionieren, nötigenfalls mit Gewalt, durch die Überzeugung von der einzigartigen Wahrheit des eigenen Glaubens und einem daraus resultierenden Anspruch auf weltliche Macht. 

Als Handlungsanweisung in heutiger Zeit taugt das Gebot „Liebet Eure Feinde“ nicht mehr, da es den Menschen überfordert. Es reicht völlig, dem Feind gleiche Rechte und Menschenwürde zuzuerkennen und immer wieder den Dialog zu suchen!