Sonntag, 7. August 2011

Eine avantgardistische Wohngemeinschaft: Der Euro!

Lithographie von Paul Klee, 1923!

Stellen wir uns vor, wir wollten die Welt besser gestalten, gerechter, solidarischer und schöner, stellen wir uns vor, dazu gründeten wir eine Wohngemeinschaft mit einer gemeinsamen Haushaltskasse, in die jeder nach seinen Kräften, nach seinem Einkommen einzahlt, um von diesem Geld gemeinsam einzukaufen für Ernährung, Gäste zu bewirten und Feste auszurichten.

Gesagt, getan, die Freude ist groß, in Reden und Festen werden das Erreichte und die Zukunft gefeiert.

Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass das Geld nicht reicht und alle sich regelmäßig Geld bei Banken leihen, um die Ausgaben zu decken.

Dann, plötzlich, aber nicht gänzlich unerwartet, bekommt ein Mitglied der Wohngemeinschaft kein Geld mehr, nachdem die Bank feststellte, dass das Mitglied deutlich mehr Geld geliehen als in einem ganzen Jahr verdient und der Bank Zweifel kamen, ob zurückgezahlt werden wird.

Die anderen springen ein, leihen sich noch etwas mehr, um den Ausfall zu kompensieren und überlegen, wie man sparen kann, was leider nur beschränkt möglich, da alle essen müssen und eine gewisse Uneinigkeit, welche Feste notwendig und welche nicht.

Da verkündet ein zweiter Teilnehmer, der zunächst behauptete, er werde demnächst viel Geld verdienen, dass seine Bank ihm böswillig ein Limit gesetzt habe und eine Frist, er schon bald nicht mehr werde einzahlen können.

Fragen: Was droht dieser Wohngemeinschaft als Nächstes, wird sie im Lotto gewinnen?
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Empörend am Euro ist, dass seine bisherige und weitere Geschichte vorhersehbar und auch vorausgesagt wurde, da selbst die 
unzureichenden Maastrichtkriterien systematisch mit Füßen getreten wurden,

dass sich an der Staatsverschuldung Wohlhabende über Jahrzehnte bereicherten und jetzt schnell abspringen, um Gold zu kaufen oder andere sichere Häfen anzusteuern, 

dass Arme und sozial Schwache schon jetzt bluten und noch stärker bluten sollen, ja in Zukunft schon dankbar zu sein haben, wenn man sie nicht verhungern lässt, obwohl das sicher noch nicht sicher ist! 

Empörend ist, dass eine sich selbst so bezeichnende „Elite“ offensichtlich nicht weiß, was Gift für jede Währung, nämlich Staatsverschuldung, und sich für dieses geldpolitische Totalversagen

ständig selbst lobt, sich recht üppig bezahlen lässt, sich noch viel üppigere Pensionen genehmigt und zu feige ist, diejenigen dafür zahlen zu lassen, die es sich leisten könnten:

die Reichen und Superreichen!