Donnerstag, 7. September 2017

Anmerkung zu Angela Merkels Sprache

"Ich spreche voller Überzeugung von der Politik aus einem Guss, weil die Menschen es satt haben. Wenn Sie es nicht merken, werden sie es anderweitig merken, weil die Menschen es satt haben, nicht nach einer Linie regiert zu werden, sondern nach einem Zickzackkurs, mit dem sie nichts anfangen können und bei dem sie spüren, dass es nicht nach vorne geht, sondern dass es immer schlechter wird..." 

Beifall CDU/CSU!

"Und deshalb werden wir den Menschen sagen: Wir brauchen eine Politik, die unbedingte Vorfahrt für Arbeit hat. Wir wollen ein Deutschland, das selbstbewusst ist und das sein Licht nicht unter den Steffel, Schef, Scheffel stellt. Aber meine Damen und Herren, das sein Licht nicht unter den Scheffel stellt. Aber dieses selbstbewusste Deutschland werden wir nur bekommen, wenn wir ein verlässlicher Partner sind."

Klare, auf einem Scheffel, Staffel, Schaffell stehende Aussage! 

"Denn Politik hat in der Tat die Aufgabe, Weichen zu stellen, sie hat die Aufgabe, Veränderungen eine Richtung zu geben über den Tellerrand des Hier und Jetzt hinaus." 

Ja!

"Die Latte der Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen."  

Fast schon erotisch!

"Das muss  noch nicht … Und wie man jetzt Frauen in der Karriereleiter aufwärts hilft, da kann ich sagen, das ist vielleicht auch in vielen Fragen ein individuelles Problem, wo die Männer dann wirklich gefordert sind und dann auch bereit sind, ein Teil der Familienarbeit zu übernehmen."

Das sind dann die Folgen, wohl wahr!

"Ich habe ja versucht, in meinem Statement zu sagen, wofür ich denke, dass ich selber gut kann – und das ist, dass ich gerne mich, ich sage es jetzt mal in einer Basis aufhalte mit den normalen Menschen spreche, umherfahren würde und mir die Dinge wirklich von unten auch versuchen würde, dass die Partei aufzubauen. Und ich denke, dass ich ein integrativer Typ bin, dass ich auch Streitigkeiten, die hier doch auch zahlreich vorhanden sind, vermitteln könnte und dass ich in der Lage bin, Leute zu motivieren und Spaß an der Arbeit zu finden. Und das halte ich jetzt erstmal für wichtig."

Örks!

"Kein viriler Melancholiker wie Willy Brandt mit salbungsvollen Worten und großen Gesten. Kein Volksschauspieler wie Helmut Kohl mit Chuzpe und Kumpanei-Gehabe. Kein Testosteron-Performer wie Gerhard Schröder mit Rampensau-Eitelkeit und mannstoller Breitbeinigkeit. Merkel beherrscht die Ästhetik der inszenierten Nicht-Inszeniertheit derart gekonnt, dass der Zuschauer die Inszenierung gar nicht merkt. Sie, die Kanzlerin, entzieht sich jeder Erwartung, bis die Nicht-mehr-Erwartung geradezu erwartet wird. Das ist bei aller vermeintlichen Kleinheit großes Theater – das Theater der Scheinbarkeit. Und die Eitelkeit dieser Bescheidenheit ist erstaunlich."

Dem möchte ich vor dem Schlafengehen nichts mehr hinzu fügen!

Gute Nacht! 

Quellen:

"Angela Merkels Ästhetik des Entzugs" von Christian Schüle

und 

"Wenn Mutti früh zur Arbeit geht" von Thomas Klug