Mittwoch, 27. Februar 2019

Zur Gotteskritik Feuerbachs!

"Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel steht, sondern der Mensch schuf, wie ich im »Wesen des Christentums« zeigte, Gott nach seinem Bilde." 

Mit dieser These ist Ludwig Feuerbach berühmt geworden und wurde, ihn zu ehren,  eine Briefmarke zu seinem zweihundertsten Geburtstag gedruckt!

Quelle: Wikipedia


Wer die Bibel kennt, weiß, dass Gott dort vielgestaltig, wer den Koran hinzunimmt, erhält ein noch unstimmigeres Bild, Buddhismus, Hinduismus, deren Gottesvorstellungen weit von der monotheistischer Religionen abweichen, machen es unmöglich, von einer gemeinsamen Gottesvorstellung der Menschheit zu sprechen. Und so ergänzt Feuerbach in seinen Vorlesungen völlig zurecht:

"so verschieden die Götter, so verschieden die Menschen."

Was Feuerbach empört, dass die Menschen ihre "Einbildung" eines Gottes nicht als "Einbildung" erkennen, sondern so tun, als gäbe es ihr Bild von Gott außerhalb des Menschen, der sich den jeweiligen Gott "erdacht".

"Gott" konnte die "Funktion" Gott zu Feuerbachs Zeit und zuvor nur erfüllen, wenn ein Großteil der Menschheit auch annahm, dass Gott mehr als bloße menschliche Einbildung. Gott, der vom Menschen abhängig und nicht umgekehrt, der Mensch von Gott, wurde nicht als Möglichkeit gesehen, weder moralisch noch  philosophisch.

Indem ich nun sage, Gott existiert nicht, Gott wird, überwinde ich dieses Problem. Weder existiert Gott, noch existiert irgendeine Wahrheit, es kann aber zahlreiche Vorstellungen von Gott geben, die uns der Wahrheit mehr oder auch weniger näher bringen.

Dessen, was die Menschheit nun am dringendsten bedarf, ist in friedlichem Wettstreit um die beste Gottesvorstellung zu ringen und diese zu verwirklichen.

Die Religionen, die diesen Wettstreit nicht friedlich zu führen bereit, dürfen und müssen bekämpft werden, denn Wahrheit lässt sich letztlich nur ergründen und finden, wenn der Weg

zum Weg des Friedens wird!

Quelle zu Zitaten Feuerbachs: hier