Mittwoch, 2. November 2011

Herr Erdogan und seine Kritik an Deutschland!

Der türkische Premierminister ist

anlässlich des 50-jährigen Jubiläums

des Anwerbeabkommens zu Gast in Berlin,

Bildquelle, alle links aufgerufen am 2.11.2011!

Die mangelnde Unterstützung Deutschlands für den EU-Beitritt der Türkei hat eine Reihe von Gründen, einer davon wird wenig erwähnt und sei hier nachgeholt.
In der Türkei gab es eine Reihe von Anschlägen auf Priester und Christen, die aus einer gesellschaftlichen Atmosphäre der Feindseligkeit gegenüber ihren Glauben ausübenden Christen erfolgten.


Einige Beispiele:
Im Februar 2006  wurde der Priester Andrea Santoro von einem muslimischen Jugendlichen erschossen, mit der Begründung er wolle die Publikation der Mohammed-Karikaturen rächen.


Im März desselben Jahres wurden die Gemeinderäume in der Stadt Mersin verwüstet und der Kapuzinerpater Hanri Leylek mit einem Messer attackiert, im Januar 2007 der Journalist Hrant Dink ermordet. Der Mörder begründete den Mord damit, er habe einen Ungläubigen, der die Türkei beleidigte, erschossen und fand dafür sogar bei einigen Polizisten Verständnis und Lob.


Im April 2007 schnitten fünf türkische Männer in Malatya drei Christen die Kehlen durch, da zwei von ihnen zum Christentum übergetreten waren. 


Im Februar 2008 bombardierte die Türkei auf irakischem Gebiet christliche Dörfer, obwohl dort keine PKK-Stellungen bekannt waren (Radio Vatikan).


Im Pogrom von Istanbul im September 1955 wurden vermutlich 15 Menschen getötet, es kam zu zahlreichen Vergewaltigungen, Misshandlungen, unter anderem Zwangsbeschneidungen. Die Zahl der in der Türkei lebenden Christen und Juden sank danach schlagartig, da sie nicht mehr daran glaubten, in der Türkei willkommen zu sein und dort friedlich ihrem Glauben nachgehen zu können. Während 1945 etwa 125 000 orthodoxe Griechen in Istanbul lebten, waren es 1999 nur noch 1650, in der gesamten Türkei 2500!


Die Vertreibung von Christen verstößt gegen die Menschenrechte! Die tägliche Diskriminierung von Andersgläubigen ist in der Türkei noch immer schäbiger Alltag! Gleichzeitig auf Mitgliedschaft in der EU zu drängen ist eine Unverschämtheit, Herr Erdogan, nehmen Sie sich bitte ein Vorbild an den aufrichtigen Bemühungen allerorten in Deutschland mit Türken und Menschen aus allen Ländern dieser Welt friedlich und einander fördernd zusammenzuleben, statt dreist mit Kritik an Deutschland von eigenem Unrecht abzulenken!


In Berlin gibt es mittlerweile über 80 Moscheen und elf Synagogen (Stand 2010), die Zahl der Moscheen wächst, Buddhisten haben für ihren Gottesdienst fünf Tempel zur Verfügung! Das beweist Weltoffenheit und Toleranz, die Deutschland gerne aus Unkenntnis über die Fakten abgesprochen wird (siehe hier)!




Siehe auch hier: Pogrom von Istanbul