Dienstag, 11. Juli 2017

Nietzsche, aber keine ewige Wiederkunft!

Das ist der Stein der "ewigen Wiederkunft", der sogenannte Nietzsche-Stein! Quelle!


Dass Nietzsche geisteskrank ab einer nicht ganz gewissen Phase seines Lebens und Leidens, ist weithin bekannt.

Manche nehmen an, dass die Krankheit sich schon in zwei Konzeptionen seines Denkens widerspiegelte: Im philosophischen Konzept vom Übermenschen und in der Idee der ewigen Wiederkunft.

Poetisch formuliert Nietzsche sie so:

"Alles geht, Alles kommt zurück; ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, Alles blüht wieder auf, ewig läuft das Jahr des Seins. Alles bricht, Alles wird neu gefügt; ewig baut sich das gleiche Haus des Seins. Alles scheidet, Alles grüsst sich wieder; ewig bleibt sich treu der Ring des Seins. In jedem Nu beginnt das Sein; um jedes Hier rollt sich die Kugel Dort. Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.“

Nietzsche hatte vermutlich zu der Zeit, als er dies schrieb, zahlreiche Déjà-vu-Erlebnisse. 

"Als Beleg für die These, der Ewige-Wiederkunfts-Gedanke sei ein Zeichen von Nietzsches Geisteskrankheit, sind auch übereinstimmende Zeugnisse Franz Overbecks, Lou Andreas-Salomés und Resa von Schirnhofers zitiert worden, nach denen Nietzsche sie in unheimlicher Weise, leise sprechend und tief erschüttert in dieses Geheimnis „eingeweiht“ hat." Quelle!

Konsequent und schlüssig die Kritik von Hofmiller:

"Diese Theorie, so wichtig sie Nietzsche selbst erschien, so tiefe Erschütterungen, so grandiose Schauder sie ihm schenkte, ist sie nicht dennoch in seiner Philosophie etwas Nebensächliches? Könnte sie nicht ebenso gut nicht da sein? Fällt ein Stein von Nietzsches Gedankenbau, wenn wir sie wegnehmen? Für Nietzsche allerdings fällt etwas anderes mit seiner Lehre: die Jenseits-Beleuchtung, der metaphysische Hintergrund, der Ewigkeitsakzent des Zarathustra […] Uns erscheint dieser Gedanke fremd, unheimlich, abstrus. […] Sehen wir jedoch vom Biographischen ab, so können wir nicht umhin, gerade seine beiden Hauptideen, die vom Übermenschen und die von der Wiederkunft, als Fremdkörper auszuscheiden.“

Ich verdanke ihr die Erkenntnis, dass die Welt einen Beginn, das Sein aber kein Ende. Das Sein ist in seiner Entwicklung ewig, in seinem Ursprung ein ewiges Geheimnis!

Dass es keine ewige Wiederkunft geben kann, ist leicht zu zeigen:
  
Ewige Wiederkunft schlösse aus, dass es einen Willen und Handeln geben könne, der die ewige Wiederkunft zu verhindern vermag. Wer aber das Sein als ewig annimmt, darf das nicht auszuschließen!