Sonntag, 5. November 2017

Sehr geehrter Professor Rahmstorf

Ich habe ihr Buch "Wie bedroht sind die Ozeane" erworben, ebenso wie das Buch "Der Klimawandel", dessen Autor sie zusammen mit Professor Schellnhuber. Ich las sie mit Gewinn!

Umso überraschter war ich über einen Beitrag von ihnen, geehrter Professor Rahmstorf, verfasst zusammen mit Professor Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der renommierten Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, in der sie die These aufstellen, ein Kollaps der Stromversorgung bliebe aus, wenn wir viele, viele Millionen E-Autos in Deutschland hätten und diese ausschließlich durch regenerative Energie "betankt" werden müssten.

Geehrter Professor Rahmstorf: Ein Kollaps der Stromversorgung fände statt, sie irren, behaupte ich!

Ich möchte sie bitten, sich einige Minuten Zeit zu nehmen und folgende Grafiken analytisch zu betrachten!

Ich gehe zurück zum Januar 2017! Dankenswerterweise liefert das Fraunhofer Institut exakte und zuverlässige Daten über die Stromproduktion Deutschlands, Tag für Tag, Monat für Monat! Und siehe:

Monat für Monat stellen die deutschen Stromproduzenten um 50 bis 80 GW Elektrizität zur Verfügung.

Für den Januar 2017 sah das dann so aus:




Betrachten wir für diesen Zeitraum die Stromproduktion aus Solar und Wind, erhält man folgendes Schaubild:




Am 22. Januar diesen Jahres, am 23., am 24. und 25. teilweise noch nicht einmal 4 GW aus Solar und Wind, obwohl wir doch mindestens 50 GW brauchen. 

Im betrachteten Zeitraum konnten noch nicht einmal 5 % der benötigten Elektrizitätsmenge aus Wind und Strom geliefert werden. 

Hingen wir hauptsächlich von Strom aus Wind und Solar ab, gäbe es jeden Winter den Kollaps, den sie beide als Professoren glauben bestreiten zu können.

Um einen Kollaps der Stromversorgung zu verhindern bei alleiniger regenerativer Stromerzeugung, müssten die Kapazitäten regenerativer Stromerzeugung mehr als verzwanzigfacht werden, denn zur hier dargestellten Stromproduktion käme noch der für das Laden der E-Autos benötigte Strom hinzu.  

Für Zahlungen nach dem erneuerbaren Energiegesetz und weitere Kosten würden 500 Mrd. pro Jahr nicht reichen!

Auch das Saarland komplett mit Solarkollektoren bedeckt hilft in den Monaten Dezember und Januar nicht weiter.

Ich bitte um Aufklärung!

Quellen:

Stromproduktion alle Quellen, Januar 2017

Stromproduktion Solar,Wind Januar 2017

mit freundlichen Grüßen

Gerhard Stenkamp,

Potsdam

PS:
 Zitiere aus ihrem Beitrag E-Autos, "Der Kollaps bleibt aus" auf "Spektrum.de":

"Ich denke, wir sollten aufhören, mit Milchmädchenrechnungen die Energiewende und ihre Chancen und Potenziale in Deutschland madig zu machen. Lassen wir die Wissenschaftler und Ingenieure einfach ihre Arbeit machen."

Anmerkung von mir dazu: 

Mit eigenen Milchmädchenrechnungen Milchmädchenrechnungen widerlegen zu wollen, halte ich für kontraproduktiv.