Freitag, 27. Januar 2012

Tractatus logico philosophicus

Der Autor dieses Blogs erklärt hiermit feierlich und unwiderruflich, seine handschriftlichen Notizen ebenfalls zur Verfügung zu stellen, falls nach seinem Ableben der Wunsch bestehen sollte, diese in Glasvitrinen auszustellen. Bei der Abbildung handelt es sich um Notizen Ludwig Wittgensteins, ausgestellt in der Wren Library, Cambridge. Bildquelle, alle Links aufgerufen am 27.1.2012!

„Man könnte den ganzen Sinn des Buches etwa in die Worte fassen: Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen.“ So Wittgenstein selbst über seinen bekannten Tractatus logico philosophicus. (Quelle)
 
Das ist falsch.

 
Stellen wir uns zunächst einen schweren Stein vor, den wir nicht heben können. Der Satz: Was man nicht heben kann, das muss man liegen lassen, bedeutete einen Eingriff in unsere Freiheit, wäre als Imperativ zu verstehen, nicht aber als in sich, unter allen Umständen logisch richtige Aussage. Die müsste lauten: Was man nicht heben kann, bleibt liegen.
Sehr wohl kann es zudem sinnvoll sein, sich an Steinen zu versuchen, die man nicht heben kann, um sie dann womöglich eines Tages doch heben zu können. Wenn wir es nicht immer wieder versuchen, so werden wir es nicht erfahren!
Fortschritt beruht wesentlich auf ständig neuen, leicht variierten Versuchen an Dingen, die nicht möglich scheinen und dann doch irgendwann ein fruchtbares Ergebnis liefern.
Übertragen wir diese Überlegungen auf die Aussagen Wittgensteins, so muss es heißen: 

 
Wovon man nicht reden kann, darüber schweigt man.

 
Wenn man redet beziehungsweise etwas sagt, ist das Gesagte immer

mehr oder weniger klar.
 
Man muss sich um Klärung des Unklaren bemühen!