Die meisten Menschen bedürfen einer geistigen Brücke, die von ihrem irdischen Leben über sie hinausweist!
So auch der Autor dieses Blogs.
Aus diesem Grunde ist er früh Ministrant geworden für die katholischen Kirche, doch konnte er als junger Mann nicht mehr glauben, dass Jesus Gott, dass überhaupt Gott! Statt an Gott zu glauben, trank der Autor dieses Blogs, viel, denn betrunken ging es auch ohne Gott. Alkohol kann Gott für Stunden, selbst für Tage ersetzen! Danach wird es schwierig und schmerzhaft klar, dass Alkohol dauerhafter Ersatz für Gott sowie die ursprüngliche Annahme, dass kein Gott, bestätigend, der Schmerz über die eigene Gottlosigkeit damit verdoppelt!
Darum wohnte der Autor in einem Haus des Opus Dei, beschäftigte sich mit Psychoanalyse, dem Buddhismus, Zen, Hinduismus, dem Untergang des Abendlandes, der Rettung des Abendlandes und der Welt, dem Universum, Volkswirtschaftslehre und Prostitution, Logik, Metaphysik, um Themen zu nennen! Alles, ohne Ersatz für Gott zu finden.
Jean Paul hat geschrieben: "Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur."
Der Autor dieses Blogs wollte Wege gehen, doch führten die Wege zu einer Brücke über seinen Seelenabgrund. Und jede dieser Brücken war morsch und schwankend.
Es blieb ihm nichts nichts anderes übrig, nach all den Wegen, die Wege zu verlassen, um durch Gestrüpp, über spitze Steine, Wurzeln, Schlamm, kaum vorwärtskommend, im Winter kalt vor Einsamkeit, im Sommer heiß durch die Verzweiflung, nach neuen Wegen zu suchen.
War es nicht möglich, aus eigener Kraft den Seelenabgrund zu überwinden, ohne sich durch Dornen zu kämpfen?
"Der Gemeine Efeu ist der einzige in Mitteleuropa einheimische Wurzelkletterer." So steht es bei Wikipedia.
Indem der Autor dieses Blogs vier lange, elastische Sprossachsen dieses Gewächses miteinander umwand und sie derart miteinander verbunden nach vielen Versuchen so über seinen Seelenabgrund warf, dass eins der Enden auf der anderen Seite Halt gefunden, konnte er seinen Abgrund überwinden
und plant - soweit die Kräfte reichen - eine Brücke zu bauen!