Kant, Großmeister der Philosophie, schrieb in "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft":
"Es klingt zwar bedenklich, ist aber
keineswegs verwerflich, zu sagen: Dass jeder Mensch sich einen Gott
mache, ja nach moralischen Begriffen ... sich einen solchen selbst machen
müsse, um an ihm den, der ihn gemacht hat, zu verehren. Denn auf welcherlei Art auch ein Wesen als Gott von einem anderen bekannt gemacht und beschrieben worden, ja ihm auch ein solches auch ... selbst erscheinen möchte, so muß er diese Vorstellung doch allererst mit seinem Ideal zusammenhalten, um zu urteilen, ob er befugt sei, es für eine Gottheit zu halten und zu verehren."
Herr Kant frappiert!
Ich mache mir meinen Gott also selbst, um dadurch indirekt mich selbst zu "verehren", zu wertschätzen und moralisch zu handeln?! Ich bin der beste, der schönste, der mächtigste, klügste, liebste Gott, zumindest indirekt und ohne es mir zu sehr bewusst zu machen?
Tatsächlich ist es dem Autor so ergangen, in seiner Kindheit und darüber hinaus und glaubt der Autor durchaus, dass es vielen Menschen nach wie vor so geht, obwohl in äußerlich reifem Alter!
Gott aber ist mehr als Sittengesetz! Das ist Kants Fehler!
Gott wird sich nicht allein verwirklichen, weil die Gerechtigkeit es verlangt, Gott wird sich auch verwirklichen aufgrund der dem Sein innewohnenden Gesetze wie dem der Evolution und dem des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik.
Die Vervollkommnung des Seins macht erst zusammen mit diesen Gesetzen die Verwirklichung Gottes notwendig!
Daraus ergeben sich Form und Inhalt des künftigen Gottes.
Dass heute Gott noch nicht existieren kann, leuchtet ein, denn die menschengemachten Sittengesetze taugen bisher wenig dazu, ewiges Leben zu ermöglichen!
Das aber ist Ziel und Sinn des Universums: das ewige Leben!