Montag, 19. Mai 2014

Das Leben als Kunstgenuss!

Bildquelle, aufgerufen am 19.5.2014!
Immer stärker kristallisiert sich heraus: Das Leben an sich hat kein letztes Ziel, es muss sich selbst genügen. Wer also das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren und genießen wünscht, wird unweigerlich zum Schluss gelangen: Das Leben als Kunstgenuss ist die höchste und exquisiteste Form der Lebensgestaltung!

Viele Label haben das inzwischen erkannt! Ich spreche hier nicht von weißen Lacoste Sneakern oder Polo-Tops, die von jungen Frauen mit abgemagerten Oberschenkeln in niveaulosen Cocktailbars mit angeblichem "Strandfeeling" getragen werden, ich spreche von wahrhaften Höhen des Genusses und der Gier nach Leben, die ins Extrem gesteigert, zurückfindet zum Animalischen, dem Ursprung und doch Engeln gleicht, diabolisch und fromm!

Nicht ohne Grund feiert Bulgari sein hundertdreizigjähriges Bestehen in Rom: Nur in einer Stadt, die Machtbesessenheit verkörperte und dessen Verfall, die Sinnlosigkeit allen Tuns, das nach letztem strebt, und in dessen Gassen die schwarzen Prediger des Endgerichts unter den Fenstern der Kurtisanen in Scharen verkehren, sind  Kreativität im Lebensgenuss mit zeitloser Exzellenz zu vereinbaren. 

Vornehmheit und Adel des Geistes, das abgeklärte tiefe Wissen um den Verfall der Menschheit, das Gefühl eines Meisterwerks schweizerischer Präzision mit schwarzem Alligatorband über die Haut inhalierend. 

Das ferne Rufen der Marktfrauen am frühen Abend, die rotglühend sich senkende Sonne, der sanftwarme Wind, die Vorhänge aus Jacquard Seide dann und wann leise bauschend, das gedämpfte Prasseln des Duschwassers jener aparten Bekannten der gestrigen Soiree lassen den Gedanken an den Niedergang, den langsamen und ächzenden Niedergang der Menschheit in einem kalten und trostlosen Universum, während im Hintergrund Shostakovich`s 5.-Sinfonie, aufgeführt durch die Berliner Symphoniker, um Himmels willen bitte die Berliner, erträglich werden!